Ein Haushalt, auf Sparflamme gekocht
Spiesen-Elversberg · Der Gemeinderat von Spiesen-Elversberg stimmt heute über den Haushaltsplan für das laufende Jahr ab.
Wenn der Gemeinderat von Spiesen-Elversberg in seiner Sitzung heute Nachmittag über den Haushalt für das laufende Jahr abstimmt, dann liegt den Ratsmitgliedern ein Haushaltsplan vor, "mit dem wir als Verwaltung gut leben können", sagt Bürgermeister Reiner Pirrung (Foto: Thomas Seeber), CDU. Er hoffe, dass der Rat das auch so beurteilt und einem Haushaltsplan zustimmt, "der uns die Möglichkeit bietet, im Ort Akzente zu setzen". Und das, betont Pirrung, ohne die Steuern zu erheben.
Zwar sei der Haushalt auf Sparflamme gekocht, aber im Bereich der Investitionen leuchte diese doch recht hell, so der Bürgermeister. Hauptaugenmerk läge dabei ganz klar in den Bereichen Bildung und Betreuung, womit in erster Linie der Neubau einer Schulturnhalle an der Grundschule Elversberg und der Neubau einer Kindertagesstätte in Spiesen gemeint ist. In diese Projekte wird ein großer Teil des mit rund 4,34 Millionen Euro veranschlagten Investitionsprogramms fließen. Investiert wird unter anderem auch in die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED und in die weitere Sanierung der Glückauf-Halle. Insgesamt soll etwa eine Million in die Unterhaltung der Infrastruktur gesteckt werden, also in Sanierungen und Reparaturen. "Eine ungewöhnlich hohe Summe", wie Gemeinde-Kämmerer Hans-Werner Schuhmacher (Foto: Marc Prams), der ein 324-Seiten dickes Zahlenwerk vorlegt, anmerkt. Damit stünde an dieser Stelle weitaus mehr Geld zur Verfügung als in den vergangenen Jahren. Ein Teil davon soll auch in die Instandhaltung der Friedhöfe fließen. Den 4,34 Millionen an Investitionen stehen Einzahlungen aus Investitionstätigkeiten in Höhe von rund 3,29 Millionen. Die Finanzierungslücke in Höhe von 1,05 Millionen Euro muss durch einen Kredit gedeckt werden.
Insgesamt weist der Finanzhaushalt für das laufende Jahr Einzahlungen in Höhe von 23,46 Millionen Euro auf, wovon die Steuern und ähnliche Abgaben mit 9,06 Millionen den größten Teil ausmachen. Der größte Einzelposten der insgesamt 24,77 Millionen Euro Auszahlungen sind Personalkosten in Höhe von 4,54 Millionen. "Wir haben über die letzten Jahre schon Personaleinsparungen vorgenommen und sind an diesem Punkt so langsam an der Grenze", betont Pirrung, zumal die Gemeinde nicht weiter schrumpfe. Unterm Strich ergibt sich ein Minus von rund 1,31 Millionen Euro im Finanzhaushalt.
"Wir müssen weiterhin sparen und Sparpotenziale durchforsten", erklärt Pirrung, aber er sei froh, dass es der Haushalt nach wie vor zuließe, freiwillige Ausgaben für die Förderung von Vereinen und die Kultur bereitstellen zu können.
Die Kreisumlage, die in den vergangenen Jahren für viel Ärger bei den Kommunen sorgte, sei zwar um 8000 Euro auf 7,43 Millionen gesunken, aber, stellt Pirrung klar: "Wir bekommen immer noch weniger Geld aus Saarbrücken, als wir an den Kreis zahlen müssen."
Zum Thema:
Der Gemeinderat von Spiesen-Elversberg trifft sich heute Nachmittag um 17.30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses. Neben dem Haushalt für das laufende Jahr geht es im öffentlichen Teil auch um die Vereinbarung mit der Stadt Friedrichsthal über den Bau und den Betrieb einer gemeinsamen Grünschnittanlage.
