Die Kirchentür soll sich wieder öffnen

Elversberg · Gremien suchen Sanierungsweg für Herz Jesu Elversberg. Derzeit ist das Gotteshaus von der Bauaufsicht gesperrt.

 Wegen Rissen im Deckengewölbe kann die Herz-Jesu-Kirche in Elversberg derzeit nicht genutzt werden. Foto: Harig/Kirchengemeinde

Wegen Rissen im Deckengewölbe kann die Herz-Jesu-Kirche in Elversberg derzeit nicht genutzt werden. Foto: Harig/Kirchengemeinde

Foto: Harig/Kirchengemeinde

Die katholische Kirche Herz Jesu Elversberg soll eine lebensverlängernde Maßnahme erhalten. Diese soll das derzeit für Gottesdienste gesperrte Gebäude mittels Minimal-Sanierung sichern und noch mal für zehn Jahre zugänglich machen. Nach Ablauf der zehn Jahre wird das unter Denkmalschutz stehende Gotteshaus wohl aufgeben. Dann aber eben in einem baulichen Zustand, der Kaufinteressenten nicht abschreckt. So lassen sich die Ausführungen von Olaf Harig, Dechant und Leitender Pfarrer der Pfarrei St. Ludwig/Herz Jesu Spiesen-Elversberg, zur "Baustelle Kirche" im SZ-Gespräch zusammenfassen.

"Herz Jesu vorerst dicht" titelte unsere Zeitung im März 2015. Deckenteile waren herabgefallen - Putzsprengung in der Gewölbedecke durch Feuchtigkeit, Gefahr für Gottesdienstbesucher. Die Bauaufsicht ließ schließen. Aus dem "vorerst" wurde Wochen später ein "auf unbestimmte Zeit". Gravierende Deckenschäden, Risse und statische Mängel traten bei der Begutachtung zutage. Die Kirchengemeinde kann die vollen Sanierungskosten nicht stemmen, auch nicht bei einem Zuschuss aus der Bistumskasse. Die Gremien bauen auf eine Minimal-Sanierung mit einer "rote Linie" bei 100 000 Euro. Mit einer Rissverpressung - Entlastung von unten - und Dacharbeiten - Entlastung von oben - könnte laut Harig die Gewölbedecke gesichert werden. Die Kosten für die fachlichen Arbeiten und den Einsatz eines Prüfstatikers blieben unterhalb der "roten Linie". Die Experten in Trier allerdings trügen dieses Verfahren nicht mit. Sie hielten deutlich aufwändigere Maßnahmen für nötig (Einrüstung des Kircheninnenraums, Aufmauerung) und nur diese für genehmigungsfähig. Die Kosten, sprich der Eigenanteil der Kirchengemeinde dafür überschritten jedoch die "rote Linie" deutlich.

Die Kirchengemeinde würde auch ohne die baufachliche Genehmigung Triers und damit auch ohne Bistums-Zuschüsse ihre Minimal-Sanierung umsetzen, so Harig. Aber Trier müsse seine grundsätzliche Genehmigung geben.

"Unser Ziel ist es, dass die Bauaufsicht unsere Maßnahme und den Prüfbericht absegnet und das Gebäude wieder für Gottesdienste nutzbar ist", sagt Harig. "Wir haben den Menschen hier von heute auf morgen die Kirche entrissen. Deshalb nehmen wir jetzt noch mal Geld in die Hand, um für zehn Jahre gottesdienstliche Nutzung zu ermöglichen." Ein sanfter Übergang. Was in zehn Jahren ist? Das wisse heute keiner, sagt Harig. Aber die Kirchengemeinde habe dann für eine Folgenutzung baulich die Basis gelegt.

Derzeit gibt es viele Gespräche und Überlegungen. Harig zur Zeitschiene: "Am Ende des Jahres wissen wir, ob wir die Maßnahme durchführen dürfen. Und wir haben bis dahin auch Angebote, die unter der ‚roten Linie' liegen und 2018 umgesetzt werden könnten." Im schlimmsten Fall gebe es keine Genehmigung und die Kirche bleibe auf Dauer zugesperrt: "Aber das wird nicht passieren", ist Harig sicher.

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