Blutspenden ist für sie „Ehrensache“

Stennweiler · Tanja Stein (48) aus Stennweiler ist seit fast dreißig Jahren dabei. Bundesweit spenden gerade mal drei Prozent der Bevölkerung Blut.

 Tanja Stein lässt sich von Rettungsassistent David Reiys Blut abzapfen. Foto: Marny Meyer

Tanja Stein lässt sich von Rettungsassistent David Reiys Blut abzapfen. Foto: Marny Meyer

Foto: Marny Meyer

Seit fast dreißig Jahren geht Tanja Stein (48) aus Stennweiler zur Blutspende. "Ehrensache", meint die Metallbautechnikerin. "Es kann jeder mal in die Situation kommen, in der er Bluttransfusionen benötigt", sagt sie, "mein Mann war während einer Operation bereits auf eine lebensrettende Transfusion angewiesen." Seither kommt die gesamte Familie Stein regelmäßig in die Lindenhalle in Stennweiler, wenn das gelbe Banner an der Straße um Blutspenden bittet.

So selbstlos wie Tanja Stein sind aber zu wenige. "Gerade mal drei Prozent der Bevölkerung in Deutschland spendet Blut", sagt Sabine Böhme, Sprecherin Deutsches Rotes Kreuz (DRK) West. 2016 zeigten sich nur 34 346 Saarländer selbstlos und gingen zur Blutspende beim DRK. Darunter 4778 Spender aus dem Kreis Neunkirchen.

"Täglich sind wir auf rund 3500 Blutkonserven zur Versorgung der Patienten in den Kliniken angewiesen, seit einigen Wochen fehlen aber jeden Tag bis zu 20 Prozent der Bedarfsdeckung", ergänzt DRK-Mitarbeiter Stephan David Küpper. "Von einem Vorrat an Blutkonserven kann keine Rede mehr sein."

Um auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereitet zu sein, sind diese jedoch notwendig. Regelmäßig sinken die Zahlen der Spender um die Faschingszeit ab. Gefolgt von Grippewelle und Osterferien werde die Versorgung der Kliniken mit Blut eng. Bestimme Blutgruppen, wie alle Rhesus negativen und die Blutgruppe 0, könnten täglich nicht mehr in den benötigten Mengen an die Krankenhäuser abgegeben werden.

Dabei ist Blutspenden keine große Sache. "Es ist wirklich nicht schlimm, nur ein kleiner Piks", versichert Spenderin Tanja Stein. Nur hinsehen mag sie nach all den Jahren immer noch nicht. "Ich vertrage es sehr gut, manche bekommen leichte Kreislaufprobleme hinterher." Dagegen gibt es Snacks und Getränke und jeder kann in gemütlicher Atmosphäre zurück zu Kräften kommen.

Am Spendetag sollten mindestens 2,5 Liter Flüssigkeit getrunken werden. Nachdem Spenden sollte man für etwa zwei Stunden auf Alkohol und Tabak verzichten und eine halbe Stunde ruhen. In der Regel wird der Verlust von den maximal 550 Millilitern Blut, die einem entnommen werden, vom Körper gut vertragen. Und noch einen Vorteil hat es für den Spender: Das Blut wird im Labor gründlich untersucht. Getestet wird auf virusbedingte Leberentzündungen, HIV-Infektion, Syphilis und Ringelröteln. Bei einem positiven Ergebnis würde der Spender darüber informiert.

Spenden kann jeder gesunde Mensch im Alter von 18 bis 68 Jahren. Ein Mindestgewicht von 50 Kilo ist ebenso Voraussetzung wie ein amtlicher Lichtbildausweis. Wer gerade von einem Land mit Malaria-Risiko zurückgekehrt ist, muss bis zur Spende sechs Monate warten. Zwischen den Spenden sollten mindestens drei Monate liegen, damit ausreichend Zeit für die Neubildung der roten Blutkörperchen besteht.

Mit einer einzigen Blutspende kann bis zu drei Schwerstkranken oder verletzten Menschen geholfen werden.

Zum Thema:

Der DRK-Blutspendedienst West informiert über die kostenlose Hotline (08 00) 1 19 49 11 montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr über die Blutspendetermine in Wohnortnähe. Die nächsten Termine: Dienstag, 21. März in Neunkirchen, DRK Zentrum, Schlossstraße 50, 16 bis 19.30 Uhr. Mittwoch, 22. März, Merchweiler, Grundschule, Allenfeldstraße 16, 17.30 bis 20 Uhr. Mittwoch, 22. März, Spiesen-Elversberg, Erweiterte Realschule, Am Ring 39 a, 17 bis 20 Uhr. Donnerstag, 28. März, Wiesbach, Wiesbach-Halle, Jägerbergstraße, 17 bis 20 Uhr.

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