Kanaldeckel-Bahn und Burgvölkchen

Stennweiler · „Lass es krachen mit Sachen zum Lachen“ hatte der SV Stennweiler den 28. Rosenmontagsumzug überschrieben. Das Motto beherzigten nicht nur die 252 Mitwirkenden, sondern auch die Zuschauer aller Generationen, die am Montagnachmittag dicht an dicht die Stennweiler Straßen säumten.

 Als Burgfräuleins und Ritter marschierten die „Schlaufüchse“ des Kindergartens im Zug mit. Foto: Willi Hiegel

Als Burgfräuleins und Ritter marschierten die „Schlaufüchse“ des Kindergartens im Zug mit. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Pfiffe der Begeisterung und laute "uiuiuiuiui"-Rufe ernteten Stefan, Dirk, Michael, Jacky und Co. für ihren außergewöhnlichen Beitrag zum Stennweiler Rosenmontagsumzug. Wie eine lebende Achterbahn legten sich die Bewohner der Stennweiler Neubausiedlung "In den Heiligen Gärten" in die Kurven ihrer selbst gebastelten "Kabinen" und hoppelten schließlich über imaginäre Kanaldeckel. Siebeneinhalb Wochen hatten die Nachbarn jeden Samstag und Sonntag an der "Achterbahn über die Kanaldeckel" gebastelt, berichtete Stefanie Scherer. "Unsere Straße ist noch nicht gemacht, da stehen die Kanaldeckel hoch."

Ein "echtes Highlight" des Umzuges mit einem guten Schuss Ironie, wie nicht nur die Familien Hirschauer und Wittling fanden. Schon seit Jahren schauen sich die Freunde aus Schiffweiler gemeinsam verschiedene Umzüge an. Am gestrigen Morgen hatten sie schon in Illingen dem bunten Treiben zugejubelt. Am Nachmittag hörten sie dann dem Musikverein Harmonie Schiffweiler zu, der den gut halbstündigen Umzug durch die Ortsmitte von Stennweiler anführte.

Herzallerliebst präsentierten sich die Burgfräulein und Ritter mit ihrer selbst "erbauten" Burg. "Das sind unsere Schlaufüchse, das letzte Jahr unseres Kindergartens", erzählte Kita-Leiterin Ingrid König, selbst als Burgfräulein verkleidet, nicht ohne Stolz. Vier Wochen haben die Jungs und Mädels den Rosenmontagszug vorbereitet.
Einfallsreiche Gruppen

Für die besondere Note sorgen in Stennweiler stets die privat organisierten Gruppen, die als "Zigeuner", "Panzerknacker" oder "Irelands Männs" für gute Laune sorgen. Den Winter wollten offensichtlich die bezaubernden Schmetterlinge des Stammtischs Akropolis vertreiben. Sie mussten sich allerdings in Acht nehmen vor dem Tropenforscher und seinem Schmetterlingsnetz. Einen spektakulären Auftritt hatten auch die Aktiven des SV Stennweiler , die als gelb-blaue "Minions" (die kleinen Publikumslieblinge aus "Ich - Einfach unverbesserlich") die Zuschauer zu Humba-humba-tätärä-Gesängen animierten. Nicht nehmen ließen es sich natürlich auch die Gemeindenachbarn, den Stennweiler Umzug zu bereichern. Die Stelzen aus dem Speckenbach, die Flitscher Hexen, die Juniorengarde der Heiligenwalder Elleretze und der Schiffweiler Gemeindeprinzenwagen taten das, was von ihnen vor allen von den Kindern erwartet wird: Guddzjer werfen. Das taten auch die Straußebuwe und -mäde ausgiebig und zeigten damit, dass "Heimat und Brauchtum Zukunft haben."

Auch das Prinzenpaar Anne I. und Kai II. von den Wemmedswella Knausekäpp machte seine Aufwartung, bevor es in die Lindenhalle zum Weiterfeiern ging. Drei Gogo-Tänzer heizten dort mit den DJs kräftig ein. Fazit der Familien Hirschauer und Wittling: "Die hann sich all viel Mieh gebb!"

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