Laufend für die gute Sache

Landsweiler-Reden · Trotz grauer Wolkenfronten und demotivierender Wetterprognosen blieb es sowohl beim 24- Stunden-Spendenlauf als auch beim 3. Garten-Reden-Haldenlauf-Event fast durchgängig trocken. Auch sonst war das Gesamtpaket ein voller Erfolg, 730 Starter gab es, dazu kamen noch 80 Bambinis.

 Großer Andrang bei der Anmeldung zum Haldenlauf in Reden. Foto: Willi Hiegel

Großer Andrang bei der Anmeldung zum Haldenlauf in Reden. Foto: Willi Hiegel

Foto: Willi Hiegel

Sonntagvormittag, halb 12. Vor der Anzeigetafel hat sich eine Traube aus großen und kleinen Menschen gebildet. Zahlen laufen über den Bildschirm: "4 Minuten 23" ruft jemand, es wird gelobt und gestrahlt. "Ganz schön anstrengend" sei es gewesen, meint Zweitklässler Phillip, der eigentlich lieber kickt. Aber Spaß habe der 1000 Meter-Gondis-Schülerlauf trotzdem gemacht. Am großen Start/Ziel-Bogen fahndet man per Lautsprecher nach den Fahrern zweier Pkws, die auf der Strecke parken. Das wird knapp, gleich beginnen parallel der 10-Kilometer-Hauptlauf und der halb so lange Jedermannslauf. Eine Drohne mit Kamera hebt vom Boden ab und bezieht Stellung in der Luft. Jörg Panter als Vertreter des Hauptsponsors Prowin bekommt die Pistole in die Hand gedrückt. Ein Fehlstart, dann klappt es und alles setzt sich in Bewegung. Die einen auf die Halde, die anderen Richtung Große Werkstatt. Hier läuft zwischen Siegerehrungstreppchen, Biertischgarnituren, Infoständen und dem Basteltisch das Rahmenprogramm auf Hochtouren. Die Therapeuten vom Klinkenthal-Center schicken die Kids auf einen Barfußweg über Kokosmatten & Co. und bieten selbst gebackene Käsefüßchen an - natürlich zu Gunsten des Fördervereins für altersübergreifende Palliativmedizin. Den Löwenanteil Spenden spielte der 24-Stunden-Lauf (wir berichteten) ein. Begonnen hatte der schon am Vortag, als der ganze Zukunftsort noch ziemlich ausgestorben wirkte. 190 Läufer beteiligten sich an dieser Premiere, die von Initiatorin Lisa Willms und ihrem Team als Riesenerfolg gewertet wird. Golden umrahmt von warmen Sonnenstrahlen, passieren die Langläufer 12.13 Uhr das Ziel. Darunter Holger Simon, der für seinen Sponsor, die Duisburger Stahlhandel-Firma Klöckner, mehr als 140 Kilometer schaffte. Tränen des Glücks flossen bei ihm und auch bei Lisa Willms, "weil alles wunderbar war. Wir haben ein unglaublich positives Feedback bekommen." Für Simon war es mehr als nur ein Lauf, sondern eine Geschichte, bei der Freude und Leid eng beieinander lagen. "Viele haben richtig gekämpft und sind trotz Schmerzen über sich selbst hinaus gewachsen." Unvergesslich das ältere Ehepaar, das zuvor noch nie über zehn Kilometer gelaufen war oder der stolze Vater mit seinen nicht minder stolzen Kindern: "Ich weiß nicht, wer da am Schluss mehr gestrahlt hat."

Die Strecke selbst sei "einmalig", schwärmte der Ultra-Läufer, der sonst stupide Aschebahnen gewohnt ist. Allein die Passage durch die Wassergärten mit dem nächtlichen Froschkonzert und dem treuen Graureiherpärchen sei ein mentaler Kick: "Man läuft ja nicht nur mit den Beinen, sondern mit dem Kopf." Wobei das ohne Helfer nicht funktioniert, betont Lisa Willms. So habe etwa die Feuerwehr nachts die Strecke erleuchtet und das Rote Kreuz Dienst geschoben. Insgesamt waren etwa 100 Ehrenamtliche im Einsatz. Ganz neu war der Bambini-Testlauf der Drei- bis Sechsjährigen. Für die 80 Minis aus Schiffweiler war der Spaß bei den 250 Metern natürlich das Wichtigeste.

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