Zwischen Anspannung und Ruhe
Heiligenwald · Auf der Anlage des TRV Heiligenwald suchten vor eineinhalb Wochen die Reiter ihre Saarlandmeister. Die Siegerin in der „Königsklasse“ der Springreiter versuchte es dabei mit einer besonderen Taktik.
Bei den Saarlandmeisterschaften in Heiligenwald kämpften die Dressurreiter, Voltigierer und Springreiter vor eineinhalb Wochen um einen Platz auf dem Treppchen und die Teilnahme an der großen Ehrenrunde. Dabei folgen die Meisterschaften im Pferdesport eigenen Regeln, die nicht nur vom Austragungsmodus bestimmt sind, sagt Beverly Haertrich, Geschäftsführerin des Pferdesportverbandes Saar. Sie erklärt: "Wer Saarlandmeister werden will, muss in den Qualifikationen wie auch im Finale entsprechende Leistungen zeigen und vor allem gute Nerven haben."
Wie schwierig es ist, diese Balance zwischen der aufkommenden Anspannung und der nötigen Ruhe zu finden, war auch in Heiligenwald zu sehen. So fiel im Finale manch einer durch Fehler zurück und machte dadurch den Weg frei für die Konkurrenz, die in den zwei Wertungen vielleicht schlechter abgeschnitten hatte. Doch es geht auch anders, wie beispielsweise Anuschka Zewe auf der Anlage des TRV Heiligenwald eindrucksvoll zeigte. In der "Königsklasse", der Altersklasse der Reiter, absolvierte sie beide Wertungen ohne Fehler. Das waren ein Springen der Klasse S* und als Finale ein S*-Springen mit Stechen. Mit diesem starken Ergebnis wurde Zewe verdient neue Saarlandmeisterin.
Auf Sicherheit geritten
Danach freute sie sich und meinte: "Ich bin happy, dass meine Taktik aufgegangen ist." Die Reiterin des RV Schaumberg erklärte diese so: "Da ich im Finale ja erst zum Schluss gestartet bin und gesehen habe, dass es bei meinen Konkurrenten viele Fehler gab, wusste ich, dass ich einfach nur ohne Abwurf ins Ziel kommen muss. Also bin ich auf Sicherheit geritten, die Zeit war dadurch relativ unwichtig."
In der Dressur holte sich bei den Reitern erneut Vorjahressieger Arjan van Loon den Meistertitel. Olaf Läpple, Vorsitzender des TRV Heiligenwald , war zufrieden: "Wir sind stolz darauf, dass uns der Verband auch die Meisterschaften 2016 übertragen hat." Heike Körner, die Präsidentin des Pferdesportverbandes Saar, lobte: "Der Verein ist für unseren Verband eine große Stütze. Er gibt sich bei der Ausrichtung größte Mühe und steigert sich von Jahr zu Jahr."
Neben den Dressur- und Springreitern trugen auch die Voltigierer ihre Meisterschaften aus. "Alle drei Disziplinen quasi unter einem Dach zu haben, ist eine runde Sache, von der Teilnehmer und Zuschauer profitieren", bilanzierte Haertrich. > siehe auch Zahlen
