Baumfällarbeiten in der Brutzeit

Heiligenwald · Aufmerksamer Leser beobachtet Aktion am Itzenplitzer Weiher. Ministerium: Maßnahme ist jetzt unterbrochen.

Der Itzenplitzer Weiher ist für Erholungssuchende ein Kleinod. Mancher Bürger wie unser Leser Hans-Dieter Reichert ist dort ganz regelmäßig unterwegs. Doch was Reichert an den beiden Vorflutern in den vergangenen Tagen erlebt hat, erzürnt den Illinger doch sehr.

Am Südufer der beiden vorgelagerten Gewässer, berichtet er, sind Bäume gefällt worden. Und das, obwohl doch im März die Brut- und Setzzeit der Vögel beginne. Dann seien diese Arbeiten im Wald doch untersagt. Reichert hat selbst recherchiert, wer da am Werk ist.

Die Gemeinde Schiffweiler habe ihm erklärt, nichts mit den Arbeiten zu tun zu haben. Es sind nach seinen Erkundigungen Pflegemaßnahmen im Rahmen des Naturschutzgroßvorhabens Lik Nord. Wenn die Uferseite freigeschlagen werden solle, habe er dagegen nichts einzuwenden, erläutert Reichert. Aber doch nicht gerade dann, wenn die Vögel brüten. Die Pressestelle des Umweltministeriums bestätigt auf SZ-Nachfrage, die Maßnahme an den Vorflutern des Itzenplitzer Weihers sei als Maßnahme laut Pflege- und Entwicklungsplan seitens Lik Nord in Zusammenarbeit mit dem Nabu geplant worden. Weiter heißt es: "Der von Saarforst beauftragte Unternehmer wurde zwischenzeitlich angewiesen, die Fällung unmittelbar bis in den Herbst hinein zu unterbrechen." Paragraf 39 des Bundesnaturschutzgesetztes nehme zwar die ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Waldes aus dem Verbot der Fällung von Bäumen im Zeitraum vom 1. März bis zum 30. September aus, dennoch wurden die Fällarbeiten ausgesetzt, da es sich bei dem Areal um einen Bereich mit hoher Besucherfrequenz handelt. Die Maßnahme sei bis zum Herbst verschoben.

Unser Leser hat auch mitgeteilt, durch die Fällarbeiten sei ein Entenpärchen getötet worden. Das, heißt es seitens des Ministeriums, lasse sich nach dem Kenntnisstand des Saarforst-Landesbetriebes nicht bestätigen: "Weder der beauftragte Unternehmer noch die Mitarbeiter des Regionalparkreviers haben hierfür Indizien feststellen können."

Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (0681) 5 95 98 00 oder schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder nutzen Sie unser Onlineformular unter www.saarbruecker-zeitung.de/leserreporter .

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort