Sehr lernwillig und gar nicht müde

Ottweiler · 20 junge Musiker nahmen teil an einem Nachwuchsbläserlehrgang in Ottweiler. Sie trafen sich fünf Tage lang, um nicht nur zu spielen, sondern auch um Atemtechniken, Gehör oder Rhythmusgefühl zu verbessern.

 Junge Musiker beim Bläserlehrgang in Ottweiler – im Bild mit Dirigentin Miranda Aliaj. foto: Meyer

Junge Musiker beim Bläserlehrgang in Ottweiler – im Bild mit Dirigentin Miranda Aliaj. foto: Meyer

Vormittags Unterricht in Atmung, Gehörbildung, Rhythmus und dem Spiel in Gruppen, nachmittags Musiktheorie sowie Unterricht am eigenen Instrument und abends noch Proben im gesamten Orchester - die 20 Teilnehmer des Jungbläserlehrgangs des Bundes Saarländischer Musikvereine (BSM) an der Landesakademie für musisch-kulturelle Bildung in Ottweiler hatten fünf Tage lang einen strammen Stundenplan zu absolvieren. Ermüdet wirkten sie beim großen Abschlussspielen am Freitagabend trotzdem nicht, vielmehr munter und voll bei der Sache. Im Publikumsbereich der Illipse der Landesakademie hatten Eltern, Großeltern und Geschwister Platz genommen und waren gespannt, was die jungen Musiker dazugelernt hatten.

Unter Leitung der Dozenten Markus Willems, Claudia Wälder-Jene, Miranda Aliaj und Carlo Welker ging es einmal quer durch die Musikgeschichte. Das gesamte Orchester präsentierte unter anderem "Heros", mit dem der Schwede Måns Zelmerlöw 2015 beim Eurovision Song Contest gesiegt hatte, sowie die Festival Suite des im selben Jahr verstorbenen belgischen Komponisten André Waignein. Bei den Klarinetten-, Trompeten- und gemischten Gruppen reichte das Repertoire vom Europa-Thema aus Ludwig van Beethovens "Ode an die Freude" bis zum Darth-Vader-Thema aus dem Film "Star Wars". Harmonisch und aufeinander eingespielt brachten die Jugendlichen die Stücke rüber. Dass sich für den Lehrgang kein Schlagzeuger angemeldet hatte und das Orchester nun ohne spielte, tat der Sache keinen Abbruch.

Die Teilnehmerzahl sei diesmal relativ gering gewesen, erklärte Heinz Seger, Bundesjugendleiter beim BSM. Das liege vor allem daran, dass der Nachwuchs bei den Musikvereinen zurückgehe. Aber die Jugendlichen, die da waren, seien dafür umso engagierter gewesen: "Sie waren unwahrscheinlich lernwillig! Das ist in den letzten Jahren immer so, ich kann nur staunen."

Als Lohn für die Mühen ist die Truppe nun fit für die Leistungsprüfungen D1, D2 und D3. Außerdem sind zahlreiche neue Kontakte entstanden, worin ebenfalls ein erklärtes Ziel der Jungbläserlehrgänge liegt: "Es geht auch um Geselligkeit und um den Austausch unter den jungen Vereinsmitgliedern", so Seger. Und die Geselligkeit hatte man bis zum Schluss genossen: "Die Stimmung unter uns war super, am letzten Abend haben wir auch noch ein bisschen zusammen gefeiert", sagte die 14-jährige Dana Müller, die Querflöte spielt. So war nun durchaus ein wenig Wehmut dabei, als man die Instrumente einpackte und sich noch einmal zum gemeinsamen Erinnerungsfoto aufstellte.

Der 17-jährige Waldhornspieler Tim Rodrian ist sicher, einiges mit nach Hause zu nehmen: "Ich habe ein tieferes Verständnis für die Musik erhalten." Angemeldet habe er sich, um sich in seinem Hobby weiterzubilden. Der 15-jährige Tenorhornspieler Justin Köhler hingegen will Musik studieren und muss deshalb die D-Prüfungen ablegen. "Ich fühle mich nun sehr gut darauf vorbereitet und bin zuversichtlich."

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