Reise in die Zeit der Hugenotten

Ottweiler · Deana Zinßmeister stellte bei einer Lesung in Ottweiler ihren aktuellen Roman vor.

 Deana Zinßmeister ist bekannt für ihre historischen Romane. Foto: mme

Deana Zinßmeister ist bekannt für ihre historischen Romane. Foto: mme

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Gespannt lauschen die Zuschauer in der Ottweiler Stadtbücherei den Worten von Deana Zinßmeister. Am Donnerstagabend las die Autorin aus ihrem neusten Historien-Roman "Das Lied der Hugenotten". Die Geschichte spielt in Paris 1572.

Zinßmeister beginnt ihre Lesung sogleich mit den Ereignissen der blutigen Bartholomäusnacht. Dem Massaker an französischen Protestanten, den so genannten Hugenotten. Zwischen den Zeilen gibt sie den Hörern immer wieder Einblicke in die tatsächlichen Ereignisse dieser Zeit.

Mit ihrer klaren Stimme schafft es die 54-Jährige, ihre Worte in Bilder zu verwandeln. Spannungsgeladen lässt sie die Gäste teilhaben an der Flucht ihrer Romanfigur, des jungen Hugenotten Pierre.

"Das Thema ist aktueller denn je. Damals sind zahlreiche Hugenotten aus Frankreich geflohen. Sie wurden ermordet und verfolgt aufgrund ihrer Religion", berichtet Zinßmeister über die Beweggründe dieses Thema in einem Buch zu verarbeiten. Es ist bereits ihr elfter Roman. Und wieder bleibt sie bei ihrer Arbeit historisch treu. "Ich besuche für meine Recherchen die Schauplätze vor Ort. In diesem Fall war ich also in Paris und der Touraine. Ich muss alles anfassen, schmecken, fühlen - erst das bringt Farbe in die Geschichte", so Zinßmeister über ihre Vorgehensweise. Dazu arbeite sie mit Historikern eng zusammen, um die Menschen und Gefühle der Zeit kennen zu lernen. Im aktuellen Buch hat sie neben Sachbüchern auch Original-Dokumente aus der frühen Neuzeit für die Recherche verwendet. "Ludweiler ist ein Ort, der von Hugenotten gegründet wurde. Viele sind damals aus Frankreich in das heutige Saarland geflüchtet. Bis heute legen die Anwohner Wert auf ihre Vergangenheit. Mir ist es extrem wichtig, Quellen zu verwenden, denen ich trauen kann."

Mit ihren Romanen will sie dem Leser die Geschichte näher bringen. Ihre fiktionalen Figuren verwebt sie in die wahre Historie. "Ich lege großen Wert darauf, dass der historische Rahmen so genau wie möglich ist", unterstreicht die Heusweilerin. Und wahrscheinlich ist es diese Genauigkeit, die bewirkt, dass die Zuhörer in Ottweiler bei einem Gläschen Wein aufmerksam ihrer Lesung folgen. Zinßmeister verrät, dass sie bereits mit Hochdruck am nächsten Buch arbeite.

In "Das Lied der Hugenotten" muss der Hugenotte Pierre miterleben, wie sein Zuhause ausgelöscht wird. Sein Vater flüchtet mit ihm und der kleinen Schwester Magali in die Provinz Touraine. Um in Frieden leben zu können, passen sie sich dem katholischen Dorf an. Jahre später ahnen selbst Pierre und Magali nicht, dass sie einmal Hugenotten waren. Doch eines Tages erfährt Pierre durch einen Zufall die Wahrheit und seine Erinnerung kehrt zurück - mit schrecklichen Folgen.

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