„Wir haben vieles richtig gemacht“

Ottweiler · Der Neujahrsempfang in Ottweiler begann am Freitag mit dem Besuch der Sternsinger. Bürgermeister Holger Schäfer nutzte danach die Gelegenheit, die positiven und negativen Schlagzeilen des vergangenen Jahres aufzuarbeiten.

 Bürgermeister Holger Schäfer (Mitte) begrüßte beim Neujahrsempfang viele Gäste, darunter der Bundestagsabgeordnete Christian Petry (links) und Alt-Bürgermeister Hans Heinrich Rödle. Foto: A. Engel

Bürgermeister Holger Schäfer (Mitte) begrüßte beim Neujahrsempfang viele Gäste, darunter der Bundestagsabgeordnete Christian Petry (links) und Alt-Bürgermeister Hans Heinrich Rödle. Foto: A. Engel

Foto: A. Engel

Draußen setzte leichter Schneefall ein, als die Sternsinger beim Neujahrsempfang der Stadt Ottweiler am Freitag, dem 13., ihren Segen gaben. "Ein Glückstag", wie Bürgermeister Holger Schäfer sagte.

In seiner Rede wanderte er vom Großen ins Kleine. So standen beim Rückblick zunächst die großen negativen Schlagzeilen aus dem Jahr 2016 an. Dabei sprach er den Wahlkampf in den USA, die Erdogan-Satire Jan Böhmermanns, die Lage in der Türkei, den Syrienkrieg, Brexit und den Terror an, der letztlich "auch Deutschland traf". Und er erinnerte an die großen Persönlichkeiten, die uns im vergangenen Jahr verließen. So etwa Guido Westerwelle , Lothar Späth , Hans-Dietrich Genscher , Götz George , Manfred Krug oder George Michael . Doch "neben all den schlechten Nachrichten gab es auch wirklich Gutes", so Schäfer. "Bob Dylan erhielt den Nobelpreis für Literatur, Angelique Kerber auf Platz 1 der Tennisweltrangliste, Jérôme Boateng ist ein guter Nachbar." Und auch die Flüchtlingssituation seit 2015 wurde zum Thema: "In Ottweiler kümmerten wir uns seitdem um insgesamt 385 Flüchtlinge, von denen noch 266 bei uns leben. Eine Islamisierung Ottweilers verspüre ich nicht und weder Straftaten noch Übergriffe haben sich hier ereignet beziehungsweise haben sich erhöht", so der ehemalige Offizier. "Von daher kann ich sagen, wir haben vieles, nicht alles, richtig gemacht." Daneben sei umfangreich in die städtische Infrastruktur investiert worden. Schäfer warb für die Bürgerstiftung des Landkreises Neunkirchen, die Vereinen und Institutionen unter die Arme greift. Nicht unerwähnt blieb auch die finanzielle Unterstützung der Landesregierung. Fünf Millionen Euro hätten so in verschiedene Projekte investiert werden können. Auch im Ausblick auf 2017 ging es vom Großen zum Kleinen.

Der Terroranschlag zu Jahresbeginn in Istanbul oder der Tod des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog fanden hier ihre Erwähnung: "Schon wieder nur Negatives, wäre da nicht das kleine aber feine Saarland, das am 1. Januar 2017 seinen Beitritt zur Bundesrepublik Deutschland feierte und zurückblickt, auf die 'kleine Wiedervereinigung' vor 60 Jahren." Und knapp einen Tag vor dem Neujahrsempfang wurde Ottweiler mit dem Landessiegel "Familienfreundliche Kommune" ausgezeichnet. Fortschritte seien auch bei der Reduzierung der Schulden zu verzeichnen. Doch hier seien die Vorgaben für 2017, um weiter von Zuschüssen des kommunalen Entlastungsfonds zu profitieren, "überaus fordernd". Trotz der Sparzwänge seien jedoch Investitionen in Höhe von 3,2 Millionen geplant. So soll die Sanierung des Bahnhofsgebäudes und der Fußgängerbrücke in Angriff genommen werden, sobald die für Dezember zugesagten EU-Gelder fließen. Auch in die Sport- und Markthalle Im Alten Weiher soll investiert werden, ebenso wie in die Straßenbeleuchtung, die weiter auf LED umgestellt werden soll. Schäfer versprach: "Den von mir eingeschlagenen Weg werde ich weiter verfolgen und ich bin unverändert bereit, mit allen politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen Freundschaften zu schließen."

Mitveranstalter des Neujahrsempfangs war der Heimat- und Verkehrsverein. Für die passende Unterhaltung sorgten Shaylea Norried und Selina Weller (Gesang), Yann Kropp (Gitarre), Manuel Galba (Schlagzeug) sowie Josephine (Bass) und Dietmar Kempf (Keyboard) von der Schulband der Anton-Hansen-Schule.

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