Lautenbach als Pokal-Schreck

Lautenbach · Mit der SG Perl-Besch hat der FC Lautenbach nicht das große Los gezogen. Gegen den Verbandsligisten aus dem West-Saarland kann der Bezirksligist heute Abend aber auf die nächste Pokal-Überraschung hoffen, nachdem Lautenbach schon drei höherklassige Teams aus dem Wettbewerb geworfen hat.

 Lautenbachs Spielertrainer Boris Becker freut sich auf das Pokalspiel heute gegen die SG Perl-Besch. Hier grätscht er im Spitzenspiel gegen den Nohfeldener Maximilian Hartwich. Foto: Horst peter

Lautenbachs Spielertrainer Boris Becker freut sich auf das Pokalspiel heute gegen die SG Perl-Besch. Hier grätscht er im Spitzenspiel gegen den Nohfeldener Maximilian Hartwich. Foto: Horst peter

Foto: Horst peter

Im Achtelfinale des Fußball-Saarlandpokals trifft der 1. FC Lautenbach heute Abend um 19 Uhr auf die SG Perl/Besch. Als Bezirksligist sind die Gastgeber im Achtelfinale klassentiefster Verein. Der Einzug in die Runde der letzten 16 ist für den Dritten der Bezirksliga St. Wendel der bisher größte sportliche Erfolg in der 87-jährigen Vereinsgeschichte. Vorausgegangen waren ein 4:0 in der zweiten Pokalrunde gegen den Landesligisten SV Holz/Wahlschied, ein 4:2 gegen den Ligakonkurrenten SG St. Wendel, ein weiteres 4:0 gegen den Landesligisten SV Humes und in der fünften Runde ein 5:2-Sieg gegen Saarlandliga-Aufsteiger DJK Bildstock.

Schon oft Pokal-Schreck

Schon in der Vergangenheit sorgte der FCL im Saarlandpokal für Schlagzeilen. Beispielsweise 2012, als Saarlandligist FV Eppelborn 4:2 besiegt wurde. Oder 2013, als die Lautenbacher erst in der fünften Runde dem SV Saar 05 knapp mit 1:2 unterlagen. Auch 2014 kam für den FCL erst in der fünften Runde durch ein 3:4 gegen den SV Weiskirchen das Pokalaus.

Mit jedem Sieg im laufenden Pokalwettbewerb ist das Selbstvertrauen bei den Kickern aus dem Ostertal-Ort gewachsen. Das Erreichen des Achtelfinals gegen den Zehnten der Verbandsliga Südwest soll deshalb auch nicht das Ende der Fahnenstange sein, wenngleich die Voraussetzungen für beide Mannschaften unterschiedlich sind. Die Gastgeber mussten am Sonntag im Spitzenspiel der Bezirksliga St. Wendel beim TuS Nohfelden antreten und siegten dort mit 2:0. Die SG Perl-Besch war hingegen spielfrei, weil die Begegnung der Verbandsliga Südwest gegen die SF Klarenthal abgesagt wurde. "Das kommt denen natürlich entgegen", glaubt der sportliche Leiter des FCL, Harald Brauer. Hermann Köcher, viele Jahre Schiedsrichter des FCL und seit 15 Jahren Vorsitzender, glaubt dennoch an die Chance seiner Mannschaft. Er erklärt: "Wir haben sicher Respekt vor dem Gegner, aber wenn alles passt, kann uns schon eine Überraschung gelingen." Auch Lautenbachs Kapitän Matthias Kiefer versprüht Zuversicht. Er sagt: "Das Spiel ist natürlich ein Highlight für den gesamten Verein. Auch bei allen Spielern ist eine Vorfreude vorhanden, das ist spürbar. Ins Viertelfinale einzuziehen, das ist nicht unmöglich."

Viel Erfahrung aus oberen Ligen

Das Potenzial hierzu haben die Lautenbacher allemal. Neben Matthias Kiefer gehören insbesondere Spielertrainer Boris Becker , Torwart Tobias Jost, Dirk Wittling, die Brüder Daniel und Marco Limburg oder Carsten Michel, die allesamt Oberliga- und Saarlandliga-Zeiten hinter sich haben, zu den Leistungsträgern des FCL "Unser Kader ist für die Bezirksliga sehr gut besetzt", urteilt Vorsitzender Köcher. Lautenbachs Sportchef Brauer ergänzt: "Es sind alles Spieler mit gutem Charakter."

Logistisch werde das Pokalspiel keine allzu große Herausforderung. Köcher: "Aufgrund der Entfernung zwischen beiden Orten wären wir froh, wenn 200 zahlende Zuschauer kämen, und die haben wir bei jedem Kirmesspiel." Zum zweiten Mal binnen etwas mehr als 14 Monaten trifft Fußball-Landesligist SV Illingen heute Abend um 19 Uhr in einem Pflichtspiel auf den vier Klassen höher spielenden Regionalligisten SV Elversberg . Möglich macht es der Saarlandpokal. In der Saison 14/15 setzte sich die SVE auf dem Weg zum Pokalsieg am 9. September 2014 in der dritten Runde mit 3:0 in Illingen durch. Dieses Mal treffen die beiden Clubs im Achtelfinale aufeinander. "Ich glaube soweit ist der SV Illingen im Pokal zuletzt vor 30 Jahren gekommen", sagt Illingens Spielertrainer Patrick Rudigier und ergänzt: "Wir freuen uns auf das Spiel und hoffen, dass wir uns wieder so gut präsentieren können, wie beim letzten Duell gegen Elversberg."

Damals beschwerten sich viele Elversberger Spieler über den Illinger Kunstrasenplatz, der nach 15 Jahren permanenter Nutzung in einem schlechten Zustand ist. "Jetzt müssen sie da wieder drauf. Es ist immer noch derselbe Belag", sagt Rudigier. Doch er und sein Verein hoffen, dass sich dies bald ändert. Ein neuer Kunstrasenplatz ist vom Verein bereits bei den entsprechenden Stellen beantragt. "Wir hoffen, dass wir einen neuen Platz bekommen und wir brauchen diesen auch. Entschieden ist hier aber noch nichts."

Im vergangenen Jahr sahen 450 Zuschauer das Pokalduell gegen die SVE-Profis. So viele werden es heute vielleicht nicht werden, da zeitgleich nur zwei Kilometer Luftlinie entfernt der FC Hertha Wiesbach auf den 1. FC Saarbrücken trifft. Sollte Illingen wie erwartet verlieren, kann sich der Club ganz auf die Liga konzentrieren. Denn in der Landesliga Nord ist für den Aufsteiger momentan Abstiegskampf angesagt. Nach der 1:2-Derbyniederlage am Samstag beim FC Uchtelfangen liegt der SV auf Platz 13 - punktgleich mit den Teams, die dahinter auf den möglichen Abstiegsrängen stehen.

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