Tatort Hühnerstall: Tiere erschlagen und geköpft

Ottweiler · Den vier Kindern von Patrizia Krupp und Michael Wilhelm war die kleine Hühnerschar hinterm Haus sehr ans Herz gewachsen. Vor einigen Tagen fand die Familie die Tiere erschlagen in ihrem Gehege. Nur das braune Elsje hat ziemlich zerrupft überlebt. Die Familie fragt: Wer hat das getan?

 Patrizia Krupp aus Ottweiler mit ihren Kindern William, Patric, Christopher und Chantal, die eines der neu erworbenen Tiere im Arm hält. Unbekannte haben die Hühner der Familie massakriert, nur eines blieb unverletzt übrig. Foto: Andreas Engel

Patrizia Krupp aus Ottweiler mit ihren Kindern William, Patric, Christopher und Chantal, die eines der neu erworbenen Tiere im Arm hält. Unbekannte haben die Hühner der Familie massakriert, nur eines blieb unverletzt übrig. Foto: Andreas Engel

Foto: Andreas Engel

. Den Morgen des 11. Mai wird Patrizia Krupp nicht so schnell vergessen können. Als sie hinters Haus geht, um die Hühner aus dem Stall auf die kleine Wiese zu lassen, stockt ihr der Atem. Kein unternehmungslustiges Gegackere und Gekrähe ist zu hören. Ein Stück des schützenden Maschendrahtes ist aufgebogen, kein Federvieh mehr im Stall. Dafür draußen Blut und vier kleine Leichen. Einem der beiden Hähne ist der Kopf abgetrennt worden, die übrigen Tiere wurden offensichtlich erschlagen. "Das kann kein Hund, Fuchs oder Marder gewesen sein", ist Michael Wilhelm sicher. Und seine Frau Patrizia Krupp zeigt dem SZ-Team Handy-Fotos von den niedergemetzelten zwei Hähnen und zwei Hennen. Allein die erdbraune Henne namens Elsje hat das Massaker überlebt. Sie kam unter einem Busch hervor, der sie wohl vor dem nächtlichen Angriff geschützt hatte.

Familie Krupp-Wilhelm hat sofort die Polizei über den Tierfrevel informiert, hat eine Klein-Anzeige in der Zeitung aufgegeben, um Zeugenhinweise zu der grausamen Tat zu bekommen. So wurde auch die SZ-Lokalredaktion Neunkirchen auf den traurigen Vorfall aufmerksam. Die kleine Hühnerhaltung liegt in Ottweiler zwischen der Goethestraße und der B 41 in Höhe des Drogerie-Marktes. Von der B 41 aus ist das Gehege auch zu sehen und - falls man unerlaubterweise Zäune und Mauern überwindet - auch zugänglich. Für die Familie ist klar, dass der Tier-Mörder so auf ihr Grundstück gekommen sein muss.

Bislang hat es noch keine Hinweise auf den oder die Täter gegeben, aber allein schon ihrer vier Kinder wegen, für die die Hühner Spielkameraden und Schmusetiere waren, wollen die Eltern das Geschehen nicht so einfach hinnehmen. Ob sich jemand am Krähen der beiden Hähne gestört hat? Ob Missgunst oder "Freude" an der Tierquälerei eine Rolle gespielt haben? Man weiß es nicht.

Warum eigentlich zwei Hähne? "Wir haben die Tiere von einem privaten Züchter gekauft und erst nach Wochen gemerkt, dass zwei der Hühnchen eigentlich Hähnchen waren", erinnert sich Patrizia Krupp an das Malheur beim Start in die Hühnerhaltung.

Weil die Kinder Chantal, Patric, William und Christopher so traurig waren nach dem Verlust der munteren Kräher und Eierproduzentinnen, hat die Familie kurzerhand den Stall wieder repariert und eine neue Besatzung gekauft. Die muss sich jetzt erst mal daran gewöhnen, dass man als Familien-Huhn auch öfter mal herumgetragen, gestreichelt und in einen Puppenwagen gesetzt wird.

Hinweise an die Polizei-Inspektion in Neunkirchen, Telefon (0 68 21) 20 30.

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