Fußgängerbrücke bleibt in der Schwebe

Ottweiler · Der Saarwald-Verein Ottweiler setzt sich für den Erhalt der gesperrten Fußgängerbrücke über der Blies ein. Drei Wanderwege verlaufen dort. Doch die Zuständigkeiten sind nicht eindeutig geklärt.

 Die Fußgängerbrücke an der Schafbrücke kurz nach der Sperrung im vergangenen Jahr. Foto: Heinz Süßkind

Die Fußgängerbrücke an der Schafbrücke kurz nach der Sperrung im vergangenen Jahr. Foto: Heinz Süßkind

Foto: Heinz Süßkind

. Thema der vergangenen Ortsratssitzung war auch die Sperrung der Fußgängerbrücke über die Blies an der Schafbrücker Mühle in Ottweiler (wir berichteten).

Im Spätsommer war die Holzbrücke über die Blies bei der Schafbrücker Mühle durch die Eigentümerin Waisenhaus-Stiftung Frankfurt a. M. aus Sicherheitsgründen abgesperrt worden, da einige Holzbohlen beschädigt sind. Jetzt hat sich der Saarwald-Verein Ottweiler zu Wort gemeldet. Drei überregionale Wanderwege, darauf weist der Verein hin, verlaufen über die Brücke: Der Saar-Hochwald-Weg, der Hartfüßlerweg und der Neunkircher Rundwanderweg. "Diese sind nun allesamt unterbrochen", so heißt es. Von der Sperrung betroffen ist darüber hinaus auch die Anbindung an den rechts der Blies verlaufenden Blieswanderweg (Randó de la Blies).

Die Eigentümerin hat erklärt, dass der Erhalt der Brücke für sie nicht von Interesse ist und sie keine Möglichkeit sieht, eine Instandsetzung finanziell zu unterstützen. Sie hat aber gegen den Erhalt keinen Einwand unter der Voraussetzung, dass sie von der Verkehrssicherungspflicht entbunden wird und sie keine Unterhaltungskosten zu tragen braucht. Die komplizierten Zuständigkeits- und Eigentumsverhältnisse bezüglich der Brücke seien bekannt und machten eine Lösung nicht einfacher, schreibt der Saarwald-Verein weiter. Einerseits ist die Stadt Ottweiler , auf deren Bann die Brücke liegt, ordnungspolizeilich zuständig. Andererseits führen ausgewiesene Wanderwege über die Brücke. Sowohl Neunkirchen als auch Ottweiler sollten daher unter touristischen Gesichtspunkten ein Interesse daran haben, dass das Wanderwegenetz nicht unterbrochen wird, glaubt man beim Saarwald-Verein.

Gleiches gelte natürlich in besonderem Maße auch für den Landkreis Neunkirchen, habe er sich doch die Förderung des Wandertourismus aktiv auf seine Fahnen geschrieben, aktuell sichtbar am Beispiel der neuen braunen Wegweisung zu den verschiedenen Wanderwegen. Nicht zuletzt liegt auch der Hartfüßlerweg in seiner Zuständigkeit.

Appell an Landrätin

Als Wanderverein lag dem Saarwald-Verein Ottweiler der Fortbestand dieser Wanderwege am Herzen. Deshalb hat der Verein bereits am 9. Oktober vergangenen Jahres Landrätin Cornelia Hoffman-Bethscheider schriftlich gebeten, sich der Angelegenheit anzunehmen. "Wir hatten angeregt, die Tourismus- und Kulturzentrale des Kreises (TKN) möge bei der Instandsetzung der Brücke initiativ werden und die Koordination der zu treffenden Maßnahmen zwischen der Grundstückseigentümerin, dem Kreis und den betroffenen Kommunen übernehmen. Das Schreiben hatten wir auch den Bürgermeistern von Ottweiler und Neunkirchen zukommen lassen", so schreibt der Verein. Eine schriftliche Stellungnahme habe man aber von keiner der Institutionen erhalten. In der Bürgersprechstunde von Landrätin Hoffmann-Bethscheider im Januar stießen die Vereinsvertreter zwar auf ein offenes Ohr der Landrätin. Ergebnis: Sie wies die TKN an, einen Ortstermin mit allen Beteiligten zu organisieren (auch des Saarwald-Vereins), um einfach einmal gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Geschehen sei allerdings nichts. Die Nachfrage bei der TKN im März, ergab, dass diese nichts veranlasst habe und auch wegen fehlender Finanzierung nichts unternehmen werde. Inzwischen haben die Stadt Neunkirchen und die TKN die in ihrer Zuständigkeit liegenden Wanderwege umverlegt. Beim Saarwald-Verein vermutet man nun, dass von keiner Seite ein ernsthaftes Interesse an der Aufrechterhaltung der Wegeverbindungen besteht.

Nichtsdestotrotz freut sich der Saarwald-Verein Ottweiler , so heißt es weiter, dass sich nun endlich auch die Politik der Angelegenheit annehme, und hofft auf positive Beschlüsse.

Der Verein erinnert abschließend daran, dass bereits vor 15 Jahren eine vergleichbare Schadenssituation an der Brücke vorlag. Auf unbürokratische Initiative von Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle hatte damals das THW Bliesen allen Beteiligten mit dem Neubau der Holzkonstruktion "aus der Patsche" geholfen.

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