Wasser-Marathon in der Bliesaue

Ottweiler · Unterstützt vom BUND, der die nötige Ausrüstung und Experten stellte, beschäftigten sich die Schüler mit der Lebenswelt im Bach. Aber auch Themen wie Trinkwasser und Gewässerschutz kamen nicht zu kurz.

 Die im Bach gefundenen „Schätze“ wurden genau unter die Lupe genommen. Foto: Stadt

Die im Bach gefundenen „Schätze“ wurden genau unter die Lupe genommen. Foto: Stadt

Foto: Stadt

. Bepackt mit Rucksack, Gummistiefeln und Kleidern zum Wechseln starteten die Klassen 4.1 und 4.2 der Grundschule Lehbesch mit ihren Lehrerinnen Marianne Djuraki und Doris Ernst zur Bliesaue im Stadtteil Ziegelhütte. Dort wartete auf sie schon das "KunterBUND-Mobil" mit den beiden Umweltbiologen Steffen Potel und Martin Lillig vom BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland) zum Wassermarathon. "Wasser-Marathon" ist ein gemeinsames Projekt des BUND Saar und des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes. Laut Minister Reinhold Jost gibt es Einblicke in eine faszinierende Lebensgemeinschaft und vermittelt die Bedeutung des Gewässerschutzes für alle Organismen, wie es in einer Pressemitteilung der Stadt Ottweiler heißt.

Ausgerüstet mit einem Sieb, einer Spezialpinzette und einem großen Becher eilten die Kinder dem Wingertsbach zu. Sie stiegen einen steilen Hang hinunter und standen dann schon mitten im Wasser. Die Aufgabe war nun, Tiere im Wasser zu finden, was nach Tipps des Umweltbiologen auch zu Erfolg führte. Jedes Auffinden eines Tieres wurde mit Begeisterungsrufen und Kommentaren der Kinder begrüßt. Kaum wurde bemerkt, wenn das Wasser oben in die Stiefel lief oder die Hose nassgespritzt wurde. Danach ging es zurück zum "Kunter-BUND-Mobil", wo die Kinder mit Hilfe von Stereo-Lupen ihre Schätze bewundern und bestaunen konnten. Auf einem Bildschirm wurden dann ganz groß interessante Details der gefundenen Wasserskorpione, Bachflohkrebse und Libellenlarven gezeigt. Auch drei kleine Fische fingen die Kinder. Alle Tiere wurden anschließend wieder dem Wasser übergeben.

Im nächsten Teil des Wassermarathons bekamen die Schüler wichtige Informationen zum Trinkwasser. So verbraucht bei uns ein Mensch durchschnittlich 120 Liter Wasser am Tag, in Afrika sind es nur zehn Liter. Meist muss das Wasser dort mühsam von Kindern an Brunnen geholt werden und ist oft verschmutzt. Das Bild eines mit Plastikmüll bedeckten Flusses auf den Philippinen und eines kleinen Mädchens am Ufer, das dieses Wasser in einem Trinkglas hatte, entsetzte die Kinder. "Plastik verrottet nicht", sagte eine Schülerin, worauf Steffen Potel von riesigen Plastikteppichen auf dem Meer berichtete. Bei Versuchen, Schmutzwasser zu filtern, konnten die Kinder die Reinigungskraft des Erdreichs und der Gesteinsschichten beobachten. Sie lernten aber auch, dass Salz, Medikamente und Hormone, wie von der Antibabypille, nicht herausgefiltert werden können.

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