Loderndes Feuer zum Jagdhornklang

Wiebelskirchen · Handwerkermarkt plus Gastronomie plus Sonnwendfeuer in idyllischer Kulisse – der Rahmen für die dritte Feier dieser Art in Wiebelskirchen war stimmig.

 Wärmender Auftakt einer Dezembernacht: Lodernde Flammen am Wiebelskircher Waldschlafhaus markierten am Sonntag die Wintersonnenwende. Foto: Thomas Seeber

Wärmender Auftakt einer Dezembernacht: Lodernde Flammen am Wiebelskircher Waldschlafhaus markierten am Sonntag die Wintersonnenwende. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Alle mal lächeln. "Ist da eine Ähnlichkeit?" Die Dame hat Humor, immerhin fotografiert ihr Mann sie gerade mit einer ebenso winzigen wie putzigen Weißgesichtseule. Die heißt Fibi und ist eigentlich mit Theo Omlor liiert. "Sie duldet keine anderen Partner", stellt der bärtige Chef der Zoo-Falknerei lächelnd klar, "also keine Artgenossen." Einmal habe man das versucht, überlebt habe die erste gemeinsame Nacht nur Fibi.

Solche Geschichten machen sich prima hier auf dem Eberstein. Zum dritten Mal lud das Team des Waldschlafhauses zur Wintersonnwendfeier ein. Das Konzept "Handwerkermarkt plus Gastronomie plus Feuer mit dem Wald als idyllischer Kulisse" scheint einen Nerv getroffen zu haben. So strömten die Besucher nach einem ruhigen Sonntagmorgen mit live gespieltem Weihnachtsswing und -jazz ab Mittag regelrecht zu der in Spaziergänger- und Kleinkunstliebhaberkreisen längst etablierten Örtlichkeit. Sichtbar erleichtert war Wirtin Sabine Kunzen-Tuba, dass es diesmal trocken blieb. "Das ist die erste Sonnenwendfeier ohne Regen, gigantisch." Bei der Zahl der Aussteller hatte man noch mal zugelegt: an 15 Ständen gab es von Wildgulasch und Grumbeerwaffeln über Vogelhäuschen und Genähtem bis hin zu Schweinchen aus Bambuswurzeln allerhand Leckeres und Schenkbares.

Mit dabei auch Christian Guthörl aus Remmesweiler mit seinen Schreibgeräten aus Holz und Acryl. Seit einem Jahr widmet er sich diesem Hobby, nachdem ihm sein Schwiegervater das Drechseln mit hochwertigem Design schmackhaft gemacht hatte. Er produziert nun Füller und Kugelschreiber in Serie: aus Birken und Buchenholz wie auch aus Drechselholz tropischer Bäume.

Erstmals dabei auch Theo Omlor und seine Mitarbeiter, die außer dem Fliegengewicht Fibi mit gerade mal 200 Gramm noch einen Falken und einen stattlichen, drei Kilo schweren Uhu mitbrachten. "Es macht Spaß", erklärte der Falkner, warum er den vierten Adventssonntag gern dafür opfert. "Die Leute freuen sich, so einen Vogel mal aus der Nähe zu sehen, ihn anfassen und streicheln zu dürfen."

Mit dem Einsetzen der Dämmerung ließ der Jagdhornbläserchor Dietrichsberg die Hörner erschallen. Womit man zur Hauptattraktion der Feier überleitete: dem Sonnenwendfeuer. Nach den ergiebigen Regenfällen der letzten Tage war das Anzünden für die Feuerwehr keine so einfache Sache. So gab es zunächst viel Qualm, bis es endlich loderte. Womit sich dann letztlich die Stimmung einstellte, die entsteht, wenn warme, leuchtende Flammen eine lange Winternacht erhellen.

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