Erster interkultureller Weihnachtsmarkt im Winterfloß

Wellesweiler · Kinderschminken, Basteln und weihnachtliche Köstlichkeiten sorgten am Wochenende für eine ausgelassene Atmosphäre in Wellesweiler. Neben Menschen aus Eritrea und Libyen waren auch Polen und Italiener zu Gast.

 Amerikanische Nikoläuse auf dem Weihnachtsmarkt im Winterfloß Wellesweiler. Foto: Jörg Jacobi

Amerikanische Nikoläuse auf dem Weihnachtsmarkt im Winterfloß Wellesweiler. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Die Amerikaner, die konnte man leicht erkennen. Die 18 Studenten und ihre beiden Seminarleiter hatten nämlich Weihnachtsmann-Mützen auf dem Kopf. Derart herausgeputzt betreuten sie Kinderschminken und Kinderbasteln und verkauften Hot Dogs. Zudem mischten sie sich immer mal gerne unter die Menschenmenge, probierten ihre Deutschkenntnisse aus. Und eine unerwartet große Menschenmenge war es tatsächlich, die sich hier auf dem Wiesenstück im Winterfloß tummelte. Dort fand der erste interkulturelle Weihnachtsmarkt statt. Initiiert von den amerikanischen Studenten, die zurzeit für insgesamt 14 Tage in Otzenhausen sind und dort nicht nur die deutsche Mentalität, sondern vor allem den Umgang der Deutschen mit Migranten, die Integrationsbestrebungen, studieren. Bei der Caritas stießen sie mit ihrer Idee sofort auf offene Ohren. So war mit Unterstützung der Gemeinnützigen Siedlungsgesellschaft (GSG) denn schnell geplant, wurde gebacken, gebastelt, Hütten gezimmert, Gesänge einstudiert. Gerade rechtzeitig, dass auch die neu angekommenen Menschen aus Eritrea und Libyen erste engere Kontakte in lockerer Atmosphäre knüpfen konnten. So sah man denn auch nur strahlende Gesichter - und das nicht nur bei der zahlreich aufgelaufenen Politprominenz bis hin zu Bundes- und Landtagsabgeordneten und den Caritas-Mitarbeitern. Beim gemeinsamen Gesang von Weihnachtsliedern zur Akkordeonbegleitung waren die sprachlichen Grenzen schnell überwunden. Und wer nicht wie Heide Henn aus voller Kehle den Originaltext schmetterte, der wagte doch zumindest ein sprachenneutrales Mitsummen. Schales gab es und dazu natürlich Glühwein und jede Menge weihnachtliche Kleinigkeiten - alle liebevoll präsentiert und die Leckereien zusätzlich mit ausgelegten Rezepten mit Infos über Herkunft und Zubereitungsmöglichkeiten - natürlich alles auch auf Englisch und zum Mitnehmen. Wer kurzzeitig dem weihnachtlichen Flair entfliehen wollte, der konnte einen Abstecher ins Rock mobil machen, wo nicht nur die Jugendlichen sich gerne im Bandspielen übten. Der Heilige Nikolaus war auch zu Besuch und verteilte Geschenke. Und als dann zum Abschluss des ersten interkulturellen Weihnachtsmarktes im Winderfloß Menschen aus Eritrea und Libyen , mit polnischen, russischem oder italienischem Migrationshintergrund, Alt und Jung, zusammen mit all den übrigen Wellesweilern gemeinsam ums Sonnwendfeuer standen - da konnten die Caritas-Mitarbeiter das Fazit ziehen: Premiere gelungen, Fortsetzung folgt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort