Neue Rohrtechnik macht die Blies sauberer

Wellesweiler · Ortsvorsteher Dieter Steinmaier freut sich. Wenn die innovative Kanalbaumaßnahme in der Bruchwiese fertig ist, wird es auch einen neuen Radweg im Ort geben. Sobald's das Wetter zulässt, geht es weiter.

 Gestern wehte ein raues Lüftchen auf der Brücke über die Blies in Wellesweiler. Die Kanalarbeiten in der Bliesaue ruhen witterungsbedingt. Sobald es das Wetter zulässt, geht es weiter. Ab dem Frühjahr wird dann der Erholungsfaktor in dem Gebiet steigen. Das freut sicher auch die drei Schülerinnen der Alex-Deutsch-Schule. Foto: Jörg Jacobi

Gestern wehte ein raues Lüftchen auf der Brücke über die Blies in Wellesweiler. Die Kanalarbeiten in der Bliesaue ruhen witterungsbedingt. Sobald es das Wetter zulässt, geht es weiter. Ab dem Frühjahr wird dann der Erholungsfaktor in dem Gebiet steigen. Das freut sicher auch die drei Schülerinnen der Alex-Deutsch-Schule. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Da liegen sie nun rum, die dicken Dinger, und harren der Dinge, die da kommen werden. Seit Wochen schon sind die Vorarbeiten an der Bliesaue in Wellesweiler beendet. Auf der Wiese zwischen Blies und dem ehemaligen Café Schmitt war schon vor längerem abgeholzt worden, um den Weg freizumachen für eine Maßnahme, die die Wasserqualität der Blies weiter verbessern soll. Was hier auf den großen Einsatz wartet, dass sind die Teile eines Stauraumkanales mit 2,4 Metern Durchmesser. Die tiefbautechnischen Kanalbauarbeiten begannen nach der öffentlichen Ausschreibung im vergangenen September. Bereits in seiner letzten Sitzung des vergangenen Jahres hatten die Mitglieder des Ortsrates gemeinsam mit dem Leiter des städtischen Abwasserwerkes, Jörg Wilhelm, die Baustelle besichtigt und sich informieren lassen.

"Diese Technik ist bisher einmalig im Saarland", hatte Wilhem erzählt. Witterungsbedingt geht zurzeit erst einmal nichts, doch, so die Stadt auf SZ-Anfrage, je nach wetterbedingter Möglichkeit zur Wiederaufnahme der Tiefbauarbeiten soll die Sache im April/Mai abgeschlossen sein. Rund 700 000 Euro kostet die Maßnahme, die Teil von insgesamt drei zusammenhängenden ist: Angefangen hatte alles in der Wellesweilerstraße, Teil drei findet dann im Bereich der Feuerwehr Wellesweiler statt. Einfach ausgedrückt geht es darum, dass "die Blies künftig nicht mehr so verunreinigt wird durch das Oberflächenwasser, das bislang nicht nur aus dem Bereich Rettenstraße hier ankommt", erläutert Ortsvorsteher Dieter Steinmaier auf Nachfrage. Das Besondere an der Geschichte: Die dicken - nennen wir sie Rohre - mit 2,4 Metern Durchmesser haben engmaschige Filterrohre integriert. Dadurch wird gewährleistet, dass der Schmutz draußen bleibt, nur sauberes Wasser in die Blies eingeleitet wird. Das verschmutzte Restwasser geht weiter in die Kläranlage und wird dort aufbereitet.

Im Talauenbereich wird das Rückhaltevolumen für die Entwässerung aus Richtung Eisenbahnbrücke Rombachstraße 235 Kubikmeter betragen. In die Gesamtmaßnahme wird ein weiterer, etwa 65 Kubikmeter fassender Stauraumkanal gleicher Größe zusammen mit dem Kanalbestand aus Richtung Ortsmitte Wellesweiler integriert. "Beide Stauräume stellen eine gesicherte Ableitung der behandelten Niederschlagswässer in die Blies, beziehungsweise eine Weiterleitung der Schmutzwässer zur nahe gelegenen Kläranlage Wellesweiler sicher", erläutert die Stadtpressestelle. Etwa einen Meter, so Steinmaier, werde der Kanal voraussichtlich aus dem Boden ragen.

Im Bereich der Eisenbahnüberführung werde die Blies wohl etwas verbreitert, so dass das Wasser darin besser abläuft und bei Hochwasser das gesamt Gebiet nicht mehr so schnell überschwemmt wird. Der räumliche Ausgleich wird laut Stadt in Form einer parallel verlaufenden naturnah ausgebildeten Rinne verlaufen, die zusätzliche Ansiedlungspotenziale für Vegetation und Kleinlebewesen schafft.

Der Erholungsfaktor werde auf jeden Fall weiter steigen, freut sich Steinmaier, der schon Forellen-Angler hier gesehen hat, wie er der SZ verrät. Und außerdem werden durch den als Zugang notwendigen Weg von der Café-Schmitt-Seite ein Versprechen in die Tat umgesetzt: Daraus wird ein Fahrradweg werden.

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