Hilferuf vom Neunkircher Campingplatz

Neunkirchen · Der Neunkircher Campingplatz ist in die Jahre gekommen. Modernisierungen sind notwendig, die der Prießnitz-Kneipp-Verein allein nicht stemmen kann. Deshalb hat sich der neue Vorstand an den städtischen Beigeordneten Sören Meng gewandt.

Ortstermin Volkssonnengarten, GPS-Koordinaten 49°19'40'' / O: 07°11'39'' - Camper müssen so etwas wissen. Vorsitzender Reinhard Feltes und Platzwart Herbert Knorr empfangen die Gäste auf dem Parkplatz. Eigentlich ist Hochsaison, aber die Stimmung wirkt gedrückt. Vor zwei Monaten begann mit dem Wechsel im Vorstand des Prießnitz-Kneipp-Vereins eine neue Ära für den Verein und sein Sorgenkind. "Wir sind ins kalte Wasser gesprungen", meint Feltes rückblickend. "Seitdem stoßen wir täglich auf neue Probleme." Was auch der Grund ist, warum man Beigeordneten Sören Meng eingeladen hat. Damit dreht sich das Gespräch auch schon um die vielen "Baustellen" des Campingplatzes, angefangen von den Löchern in der Zufahrt und den Ästen darüber, die bei den Campern Schweißausbrüche beim Herfahren auslösen. Und dann dieser marode Spielplatz mit seinen wenigen, vorsintflutlich wirkenden Spielgeräten, die dürftigen Sanitäranlagen, die nicht behindertengerecht sind, das seit 2011 geschlossene Freibad, das man nur zu gerne zu einem Naturteich umbauen würde, der baufällige Kiosk, der mit einem entsprechenden Angebot inklusive frischer Sonntagsbrötchen eine tolle Bereicherung des Camperlebens sein könnte, das WLAN-Loch und so weiter.

"Könnte" und "würde" fallen ziemlich häufig, die Erwartungshaltung an die Stadt ist groß. Da muss Meng erst mal bremsen eingedenk des klammen Haushaltes der Stadt. "Mein Vorschlag wäre, mit einer Bestandsaufnahme anzufangen." Und Imagepflege, das sei wichtig. "Man muss die Neunkircher noch mal sensibilisieren und begeistern für dieses Juwel", betont Meng.

Viel Natur, viel Platz und ein Alleinstellungsmerkmal im Landkreis - der zehn Hektar große Campingplatz hat einiges zu bieten. Die Gaststätte ist wieder verpachtet, prima feiern kann man hier sowohl drinnen als auch draußen. 81 Stellplätze, die meisten davon an Dauercamper vermietet, sind vorhanden, zwei Grillplätze, eine intakte Kneippanlage, ein kleines Wasserbecken für die Kinder zum Planschen. Ein direkter Zugang zum städtischen Freibad besteht zurzeit nicht, wäre aber machbar.

Wobei man nicht nur auf Hilfe von außen hofft. Derzeit wird die Homepage von einem Fachmann "auf Vordermann gebracht", berichtet Feltes. An der kleinen Grillhütte habe man schon in Eigenleistung neue Fenster eingesetzt. Gute Tipps holt man sich vom Kneipp-Verein Kirkel, bei dem es auch am 16. August eine Klausurtagung geben wird. "Dort werden wir als Vorstand beraten, wie es weiter geht."

Viel Handfestes hat Sören Meng ad hoc nicht anzubieten. Da der Prießnitz-Kneipp-Verein kein Sportverein ist, können aus diesem Topf keine Mittel fließen. Erfolgversprechender dürfte eine Anfrage bei der Tourismusförderung sein. Ohne "bürgerschaftliche Engagement" wird es indes nicht gehen, betont der Beigeordnete. Er könnte sich gut Benefizkonzerte vorstellen oder Ferienfreizeiten. "Das Gelände hat Potenzial", was die Gastgeber gern hören. Wobei eines klar sei, so Feltes: "Wir brauchen professionelle Hilfe."

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