„Es ist im Moment schon brutal“

Neunkirchen · Borussia Neunkirchen empfängt an diesem Samstag Hertha Wiesbach zum Derby in der Fußball-Oberliga. Doch die Borussen haben Verletzungssorgen. Unterschätzen wird sie die Hertha deshalb aber nicht.

Borussen-Trainer Valentin Valtchev hatte am Montag nur neun Spieler im Training. Foto: Mischa

Borussen-Trainer Valentin Valtchev hatte am Montag nur neun Spieler im Training. Foto: Mischa

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Bevor es zum Wiedersehen mit dem Erfolgstrainer der vergangenen Saison kommt, musste Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen am Mittwochabend im Saarlandpokal ran. Mit 5:1 gewann das Team von Trainer Valentin Valtchev bei Ost-Landesligist SV Kirrberg. Auch der FC Hertha Wiesbach mit Ex-Borussia-Trainer Michael Petry war im Pokal aktiv und setzte sich mit 7:0 beim Kreisligisten FSV Sitzerath durch. An diesem Samstag kommt es um 17.30 Uhr im Neunkircher Ellenfeldstadion zum Duell zwischen Borussia und Hertha.

"Das Spiel verlief standesgemäß", resümiert Michael Petry nach dem Pokal-Pflichtsieg und ergänzt: "Wir haben einige Spieler aus der zweiten Reihe spielen lassen und konnten einen ungefährdeten Sieg einfahren." Etwas unentspannter lief es bei der Borussia: "Nach dem 2:0 dachten wir, dass wir das locker über die Bühne bringen. Aber Kirrberg hat uns das Leben schwer gemacht", berichtet Valtchev. Der Landesligist verkürzte nach den Borussen-Treffern von Kamil Czeremurzynski und Ruddy M'Passi durch Roman von Hofen zum 1:2-Pausenstand. Nach Wiederanpfiff stellten der erst diese Woche wieder verpflichtete Cordt Flätgen sowie Luka Dimitrijevic und der erst 17-jährige A-Jugend- und Zweitmannschafts-Spieler Benjamin Braun das 5:1-Endergebnis her. Braun war einer von insgesamt drei Bezirksliga-Spielern im Kader der Neunkircher. Dass Valtchev den einen oder anderen von ihnen auch gegen Wiesbach beruft, ist angesichts der verletzungsbedingten Ausfälle von Moussa Dansoko, Julian Kern, Jannik Schliesing, Jens Kirchen und Tim Cullmann nicht unwahrscheinlich. "Es ist im Moment schon brutal", hadert Valtchev. "Am Montag hatten wir gerade einmal neun Spieler im Training."

Davon lässt sich Michael Petry nicht beeindrucken. Der Wiesbacher Übungsleiter kennt die Stärken und Schwächen seiner Ex-Mannschaft zu gut. "Das Team wurde vergangene Saison Vierter, weitestgehend zusammengehalten und mit einigen Neuzugängen verstärkt", sagt Petry, der am Samstag nur auf den langzeitverletzten Carsten Ackermann (Rücken) verzichten muss. Zudem sagt er: "Im Moment sind die Leistungen schwankend, aber der Kader und der Etat sind schon darauf ausgelegt, dass die Mannschaft vorne mitspielt." Wegen der Diskrepanz in den Ansprüchen trennten sich Petry und die Borussia auch nach nur einer Saison (wir berichteten). Auf seine Rückkehr ins Ellenfeldstadion freut sich der frühere Stürmer dennoch: "Jedes Spiel in diesem Stadion ist etwas Besonderes. Vor allem ein Derby", sagt Petry, mit dem auch Hertha-Außenverteidiger Boris Becker nach Neunkirchen zurückkehrt.

 Wiesbachs Trainer Michael Petry will seiner Mannschaft den Weg zum Sieg in Neunkirchen zeigen. Foto: stefan bost

Wiesbachs Trainer Michael Petry will seiner Mannschaft den Weg zum Sieg in Neunkirchen zeigen. Foto: stefan bost

Foto: stefan bost

Auf eine große Zuschauerkulisse hoffen alle Beteiligten für das Saarderby am Samstag. In den vergangenen Jahren war Publikum in Neunkirchen - gemessen am Selbstverständnis des Traditionsvereins - aber eher Mangelware: Am 8. Oktober soll sich das ändern. Dann steigt im Ellenfeld der "Stahl-Gipfel". Zum Derby der Borussia gegen Röchling Völklingen lockt der Gastgeber alle Saarstahl-Mitarbeiter und deren Sympathisanten mit kostenlosem Eintritt. Der Vereinsvorsitzende Martin Bach erklärt: "Erste Sponsoren haben sich bereiterklärt, die Aktion zu unterstützen und 500 Karten zum symbolischen Preis von nur einem Euro pro Karte zu kaufen."

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