Zur Belohnung gibt es ein Probetraining

Neunkirchen · Am Dienstagabend sahen 1300 Zuschauer das Benefizspiel von Fußball-Bundesligist FSV Mainz 05 bei Borussia Neunkirchen. Einen Sieger gab es quasi dann doch: Neunkirchens Abdul Kizmaz wirbelte so, dass er mit einem Probetraining in Mainz belohnt wurde.

 Abdul Kizmaz (rechts) machte gegen die Mainzer Profis ein starkes Spiel – und wurde prompt zum Vorspielen eingeladen. Foto: Burgardt

Abdul Kizmaz (rechts) machte gegen die Mainzer Profis ein starkes Spiel – und wurde prompt zum Vorspielen eingeladen. Foto: Burgardt

Foto: Burgardt

Shinji Okazaki, Niko Bungert, Julian Baumgartlinger, Daniel Brosinski, Christian Clemens, Christoph Moritz, Pierre Bengtsson und Stefan Bell sorgten am Dienstag für einen Hauch von Fußball-Bundesliga im Ellenfeldstadion. Die Profis des 1. FSV Mainz 05 waren zum Benefizspiel beim finanziell angeschlagenen Oberligisten Borussia Neunkirchen angereist und boten den rund 1300 Zuschauern trotz des 0:0-Endstands ein unterhaltsames Spiel.

"Das war heute ein Gegner, der auch gut kicken kann. Vor allem gut verteidigen", attestierte Stefan Bell den Gastgebern, die in der Schlussphase sogar mehrere Chancen auf den Siegtreffer vergaben: "Wir haben in dieser Konstellation noch nie zusammengespielt. Und so gesehen, war das 0:0 für uns dann ein gutes Ergebnis", meinte Bell, der im zweiten Durchgang die Mainzer Kapitänsbinde von Bungert übernahm. Als früherer B-Jugendspieler des TuS Mayen in der Regionalliga war Bell nicht zum ersten Mal in seiner Karriere im Ellenfeld.

Sein mit Abstand bestes Saison-Heimspiel bestritt der Neunkircher Abdul Kizmaz am Dienstag. Die deutlich erkennbare Extra-Portion Motivation wurde nach SZ-Informationen mit einem Probetraining bei der in der dritten Liga spielenden Mainzer Zweiten belohnt. "Wir haben direkt zugesagt, weil wir ohnehin bis Mittwoch noch Programm hatten. Da ist ein Spiel immer besser als Training und von daher war auch klar, dass wir nicht nur mit Jugendspielern kommen werden", sagte 05-Trainer Martin Schmidt und er ergänzte: "Wir hoffen, dass wir den Verein unterstützen können. Auch, um die Tradition hier aufrecht zu erhalten. Wir haben das gerne gemacht und hoffen, dass hier alle an einem Strick ziehen, um die Situation wieder zu verbessern."

Vor dem Anpfiff wurden mit Trainer Daniel Paulus, Co-Trainer Andreas Backmann und Kapitän Sebastien Flauss drei wichtige Akteure der vergangenen Saison offiziell verabschiedet. Paulus legte sein Amt aus beruflichen Gründen nieder (wir berichteten), Flauss geht zum luxemburgischen Erstligisten FC Progrès Niederkorn. Ob Backmann doch weitermacht, ist aber noch unklar. Felix Dausend zieht es zu Regionalliga-Aufsteiger SV Saar 05 Jugend, er konnte urlaubsbedingt aber nicht am Benefizspiel teilnehmen.

"Für mich war die erste Cheftrainer-Stelle schon ein Abenteuer. Ich habe immer mit Herzblut und Spaß für den Verein gearbeitet. Es tut mir schon leid, diesen Entschluss gefasst zu haben. Aber er war notwendig", blickte Paulus auf eine ereignisreiche Saison zurück und meinte: "Die Borussia braucht nächstes Jahr einen Trainer, der sich zu 1000 Prozent dieser Aufgabe widmen kann und das ist aus beruflichen Gründen bei mir leider nicht möglich." Als Nachfolger sind nach SZ-Informationen Marco Toppmöller, Elvir Melunovic und Sebastian Reich im Gespräch.

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