Pizza von der Feuerwehr

Neunkirchen · Wie halten es die Neunkircher mit den April-Scherzen? Wir haben uns in der Innenstadt umgehört. Und unter anderem erfahren, warum man am 1. April nicht immer einen bösen Scherz erwarten sollte.

Der vielleicht gelungenste Aprilscherz kam gestern von der freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen Innenstadt. Auf Facebook kündigte sie an, künftig neben dem Feuerlöschen auch Pizzas auszufahren. "Stilecht erfolgt die Lieferung im Feuerwehrfahrzeug ihrer Wahl. Lange Wartezeiten sind dank der Zusatzoption. ‚Blaulicht-Lieferung' ebenfalls nicht zu erwarten."

Doch wie begeistert schicken die anderen Neunkircher ihre Mitmenschen in den April? Wir haben uns in der Innenstadt umgehört. "Ach stimmt, heute ist ja der 1. April." Melanie Bersin-Biehl muss schmunzeln und schaut auf den Kinderwagen mit ihrer kleinen Tochter. "Wenn man im Berufsleben steht, dann bekommt man das glaube ich eher mit. Aber mit Kind vergisst man so etwas schnell." So wie ihr geht es vielen. "Früher im Betrieb, da hat man die Kollegen ständig in den April geschickt", sagt Karl Recktenwald aus Freisen, "Jetzt in der Rente gibt es das eigentlich kaum noch." Ganz verschont wird aber auch er nicht: "Wenn unsere Enkel kommen, dann werden wir ganz bestimmt in den April geschickt."

Und ein paar leidenschaftliche Anhänger des Aprilscherzes gibt es dann aber doch in der City. "Ich habe eben eine Kollegin in den April geschickt", sagt Janina Jost aus Neunkirchen . "Wir haben bei ihr angerufen und gesagt, sie müsse zur Chefin." Doch sie selbst ist auch auf der Hut: "Ich glaube heute keinem was."

Heinz Brunnig aus Oberbexbach ist da entspannter: "Ich bin überhaupt nicht abergläubisch. Aber mich hat auch lange keiner in den April geschickt." Denn zu viel Misstrauen kann schaden. Das hat Brigitte Müller aus Neunkirchen vor einigen Jahren erfahren müssen. "Damals hatte mein Mann von der Arbeit angerufen und gesagt, dass er seinen Impfpass braucht, weil er sich verletzt hat. Ich hab sofort aufgelegt, weil ich gedacht habe, dass er mich verarschen will. Und dann kam er nach Hause mit einem dicken Verband um den Finger und war ganz schön wütend."

Benjamin Feltes, der im Neunkircher Zoo arbeitet, kann sich noch gut an einen Anruf erinnern, als sich jemand beim Zoo gemeldet hatte, weil ein großer Raubvogel seinen Hamster im Garten attackiere. "Das Ganze war sogar live im Radio. Die Kollegin in der Verwaltung ist ganz schön nervös geworden."

Manchmal haben die Scherzbolde aber auch Mitleid. "Eigentlich wollte ich ja meinen Sohn heute Morgen aus dem Bett scheuchen und sagen, dass es einen Meter geschneit hat", sagt Dagmar John aus Spiesen. "Aber ich hab ihn schlafen lassen. Er hat Ferien und ich bin eine liebe Mutter."

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