Den kleinen Schneeleoparden geht's gut

Neunkirchen · Sie scheinen gesund, und ihre Mutter kümmert sich rührend um sie. So viel lässt sich aus Kamerabildern über die Schneeleoparden-Jungen im Neunkircher Zoo sagen. Besuchern zeigen sie sich wohl erst in einigen Wochen.

"Die Mutter kümmert sich fürsorglich um die Kleinen", sagt Norbert Fritsch, Direktor des Neunkircher Zoos, zur Situation des Anfang Mai geborenenen Schneeleoparden-Nachwuchses (wir berichteten). Die beiden kleinen Schneeleoparden nähmen eine "sehr erfreuliche Entwicklung", begeistert sich Fritsch, der die Kleinen genau wie alle anderen nur über die vom Nabu (Naturschutzbund) installierte Live-Kamera beobachtet.

Es wäre sicher schön, eines der Kleinen "auf den Arm zu nehmen und zu knuddeln", sagt Fritsch. Allerdings wäre das zu diesem Zeitpunkt "absolut heikel". Ein fremder Geruch könne Mutter Luisa irritieren und Überreaktionen verursachen. Im schlimmsten Fall würde sie ihren Nachwuchs vor lauter Aufregung sogar beißen. Um derartiges zu vermeiden sorge man im Zoo vielmehr dafür, dass die Wurfbox völlig abgeschottet sei. Selbst der verantwortliche Raubtier-Pfleger gehe nur zum Ablegen des Futters in eine Nachbarbox und komme nicht in direkten Kontakt mit den Tieren. Dies sei die einzige minimale Störung, die die Mutter zurzeit akzeptiere, erklärt Fritsch.

Aus Erfahrung und auf Grundlage der Kamerabilder könne man derzeit davon ausgehen, dass die beiden Jung-Leoparden mittlerweile bereits in der Lage sind, ihre Augen zu benutzen. Sie würden ihre Umgebung von Tag zu Tag besser wahrnehmen und seien immer aktiver. Wichtig sei es jetzt, aufmerksam die weitere Entwicklung der Tiere zu beobachten und Geduld zu zeigen. Wenn keine Schwierigkeiten auftauchten, könnten sich die Beiden erstmals in etwa sechs Wochen zeigen. Dann kann auch ein Arzt das Geschlecht der beiden bestimmen. Zoo und Nabu wollen im Anschluss gemeinsam einen Wettbewerb ausrufen, in dem jeder Namensvorschläge einreichen kann. Dann würden die Jungtiere auch gewogen, gemessen und geimpft und mit einem Chip versehen. Ab dem Zeitpunkt können auch Zoobesucher sie regelmäßig sehen.

Bis es soweit ist, kann sich jeder rund um die Uhr im Internet die Live-Übertragung aus der Schneeleoparden-Höhle ansehen. 5000 bis 10 000 Seitenaufrufe gebe es täglich, sagt Nabu-Sprecherin Hanna Pfüller auf Anfrage unserer Zeitung. Bei der Geburt der Kleinen sei die Seite sogar zeitweise wegen Überlastung nicht erreichbar gewesen. Für den Nabu ist die große Resonanz ein Erfolg, sagte Pfüller: "Wir wollen uns mit der Aktion für das Überleben der Schneeleoparden stark machen."

NABU.de/leos-live

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