Hoffen auf einen Nachschlag in Sachen Punkrock

Neunkirchen · Eine Alternative-Punkrock-Hardcore-Tour mit Konzerten in ganz Deutschland und den USA? Ein Ferientraum für viele Jugendliche. Alternativ ist aber auch ein Festival mit Bands aus Deutschland und den USA nicht verkehrt – eine Punkrock-Tour verpackt in einen Abend also.

 Frontfrau Casablanca von No Fun aus Nürnberg räumte mit ihrer energiegeladenen Show ab. Foto: Anika meyer

Frontfrau Casablanca von No Fun aus Nürnberg räumte mit ihrer energiegeladenen Show ab. Foto: Anika meyer

Foto: Anika meyer

. Genau das gab's am Mittwoch beim "Rock-Your-Holidays-Festival" in der Stummschen Reithalle in Neunkirchen . "Wir wollen vor allem Schülern, die in den Ferien nicht wegfahren, Unterhaltung bieten", erklärte Tim Masson von der Kulturgesellschaft. Denn gerade in den Ferien gebe es kaum Veranstaltungen. Also hatte man ein "Punkrock-Paket" gebucht, mit vier Bands, die zurzeit zusammen auf Tour sind: No Fun aus Nürnberg und Berlin, The Upraising aus Berlin, Static Age aus Chicago und Such Gold aus Rochester (New York). Zusätzlich hatte man Pears aus New Orleans eingeladen und als regionale Vertreter O Captain! My Captain! aus dem Nordsaarland.

Der Besucher-Ansturm war mittelmäßig, sodass naturgemäß vor allem die ersten Bands nicht so viele Zuhörer hatten, wie sie verdient gehabt hätten. Denn was sie ablieferten, rockte, und das auf einem beachtlichen Niveau. Chancen, sich zu etablieren, hat das Festival sicher und Masson kann sich eine zweite Auflage 2017 gut vorstellen: "Dann aber vielleicht am Wochenende." Rüdiger Morschett aus dem Raum Saarlouis, zum ersten Mal in der Reithalle, käme dann gerne wieder: "Ich finde das super. Es sollte viel mehr in dieser Richtung angeboten werden." Ein junger Mann aus Neunkirchen sah es ähnlich: "Cool, dass was für junge Leute gemacht wird. Und einige der Bands sind echt bekannt in der Szene."

Die Saarländer boten Acoustic-Folk-Punk, die Nürnberger Garage-Punk, in Szene gesetzt vor allem von der energiegeladenen Frontfrau Casablanca, die sich zwischen Hüpfkapriolen auch mal auf den Bühnenboden schmiss. Kernigen Punkrock gab es von The Uprising und Indie-Postpunk von The Static Age. Headliner waren Pears, die mit ihrem schnellen Punkrock und Hardcore schon mit Szene-Größen wie Lag Wagon unterwegs waren. Melodischer kam dagegen der Co-Headliner Such Gold daher.

Die Stimmung war entspannt und familiär, wie bei einem Treffen unter Freunden. Die Amerikaner fühlten sich wohl, zeigten sich beeindruckt vom krassen "industrial stuff" in der Innenstadt und hatten "a lot of fun". Und die saarländischen Musiker freuten sich, mit Kollegen aus Übersee zu spielen: "Die sind ja grade auf großer Tour, während wir vom Schaffen kommen", sagte Pascal Vicari lachend. Er hofft, dass das Neunkircher Festival in der Szene bekannt wird.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort