Kirchen geht voran
Neunkirchen · Mit Jens Kirchen ist bei Borussia Neunkirchen ein Publikumsliebling nach langer Verletzungspause wieder zurück auf dem Feld. Der 26-Jährige steht zu seinem Wort und wird dem Verein auf jeden Fall treu bleiben, ob in der Ober- oder der Saarlandliga.
Mechtersheim am vergangenen Samstag, es ist 16.48 Uhr. Dieser Moment ist für die in den vergangenen Wochen arg strapazierten Fans des Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen ein Lichtblick: Ihr Liebling Jens Kirchen steht am Spielfeldrand und wird für Markus Schmitt eingewechselt. Nach knapp acht Monaten Verletzungspause ist seine Rückkehr aufs Spielfeld ein positives Signal - nicht nur für die Fans, sondern für den ganzen Verein. Ob Kirchen beim Heimspiel an diesem Samstag um 14.30 Uhr gegen den TSV Schott Mainz von Beginn an auflaufen wird, ist aber noch offen.
Am 27. August zog sich der Neunkircher beim Spiel gegen die Spvgg. Wirges nach gerade einmal zehn Sekunden einen Kreuzband- und Meniskusriss im linken Knie zu. Der Flügelspieler war damals in Top-Form und hatte in den ersten fünf Saisonspielen vier Tore erzielt. Nach der Operation im Herbst steht Kirchen nun wieder auf dem Platz. "Das Gefühl war überragend. Endlich konnte ich mal wieder Wettkampfluft schnuppern. Das tat richtig gut", sagt der 26-Jährige. Sein Comeback wurde aber von der 0:3-Niederlage getrübt. Wie schon beim 0:3 eine Woche zuvor gegen die TSG Pfeddersheim zeigte sich die Borussia dabei phasenweise unmotiviert und ohne Siegeswillen.
"Wir haben in den letzten beiden Spielen schlecht gespielt. Jetzt sollte man aber nicht den Teufel an die Wand malen. Davor haben wir Saar 05 und Hauenstein geschlagen", merkt Kirchen an. "Das Ganze wird dann mit der Situation rundherum vermischt - und auf einmal hängt alles miteinander zusammen. Die Mannschaft ist aber definitiv enger zusammengerückt." Das zeigten vor allem die Trainingsleistungen: "Ich habe ein gutes Gefühl. Im Gegensatz zu den vergangenen war die laufende Trainingswoche wieder eine echte Steigerung." Kirchen selbst hat voll mittrainiert, weiß aber, dass Kraft und Ausdauer noch nicht für 90 Spielminuten reichen werden.
Seine Rückkehr ist für die Mannschaft und die Fans dennoch ein Gewinn. Schon früh bekannte sich der Rechtsfuß zur Borussia und verlängerte seinen für die Ober- und Saarlandliga geltenden Vertrag über das Saison-Ende hinaus. "Ich bleibe auf jeden Fall. Ich habe mein Wort gegeben. Man muss als Fußballer auch bei einem Verein bleiben, wenn schlechte Zeiten angebrochen sind", bekräftigt der Mettlacher.
