Drei muntere Musketiere im Märchenland

Neunkirchen · Der Neunkircher Theater- und Spielverein „die Kulisse“ führt das Weihnachtsmärchen „Die tapferen Drei“ in der Gebläsehalle auf. An diesem Samstagnachmittag ist noch Gelegenheit, sich das Stück anzusehen.

 Die tapferen Drei, Teddy (Markus Müller), Susi (Ulrike Goethe) und Hansel (Dietmar Feiock), müssen auch mal zittern. Foto: Jörg Jacobi

Die tapferen Drei, Teddy (Markus Müller), Susi (Ulrike Goethe) und Hansel (Dietmar Feiock), müssen auch mal zittern. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

"Hatschi." Der Hampelmann erwacht, Glieder schlenkernd, zum Leben. Woraufhin die erste Lachsalve durch die so gut wie ausverkaufte Gebläsehalle jagt. Es blieb nicht die letzte - zu ulkig war es am Freitagmorgen mit anzusehen, wie sich die drei ungleichen Spielzeugfiguren dieses von Gerd Pranger geschriebenen Märchens mit allerlei Widrigkeiten auf ihrer abenteuerlichen Reise zur Sonne herum schlagen mussten. Womit der Neunkircher Theater- und Spielverein "die Kulisse" erneut den Beweis angetreten hat, dass Kinder mit etwas so Undigitalem wie Theaterspiel A zu erreichen und B sogar zu begeistern sind. Die Augen weit aufgerissen, an den Lippen der Darsteller hängend, verfolgten ganze Kindergartengruppen und Sonderschulklassen gebannt das Geschehen auf der Bühne.

Dieses erwies sich als charmant und kindgerecht inszeniert von Ida Jacobi. In ihrer ersten Regiearbeit setzte die Studentin weniger auf große Effekte als auf die Charaktere ihrer drei unzertrennlichen Hauptakteure: den cleveren Hampelmann Hansel (Dietmar Feiock), die "kleine dumme Susi" (Ulrike Goethe), wie Hansel seine Puppenfreundin gern nennt, und den großspurigen Plüschpetz Teddy (Markus Müller). Wie die drei Musketiere ziehen sie durch die Welt, um heilendes Sonnenlicht für das kranke Evchen (Zoe Stein) zu organisieren. Wobei sie immer ein munteres Liedchen auf den geschminkten Lippen haben: "Nicht eins, nicht zwei, schon gar nicht vier - die tapferen Drei, ja die sind wir" - von Rouven Wildegger Bitz als eingängiger Mitsing-Hit komponiert.

Nicht minder überzeugend agierten all die andern Figuren, darunter die kleinmütigen Zwerge (Inez Maria Schmitz und Ruth Müller), die strohdummen Riesen Bimm (Sascha C. Ferdinand) und Bamm (Marcel Schmitz), die beiden als "Kellnerpinguine" durchgehenden Wächter (Joscha Goethe und Isaak Jacobi), die fiese Zauberin (Karin Stein) oder der gefräßige Troll (Rainer Setz). Viel Spaß hatten die Zuschauer auch an dem kleinen Häschen (Jonas Klee), das mit wackelndem Schwänzchen flink durch die Gegend wuselte. Die phantastischen, bizarr-futuristischen Kostüme von Jochen Maas (maas.arts) verliehen der Sonne (Inze Schmitz) und ihrem Personal - dem Wettermacher (Isaak Jacobi), der Wolkenfrau (Ruth Müller) und dem Milchstraßenmann (Rainer Setz) - besonderes Gewicht und passten wunderbar zur Aufführung.

Rund wurde die Inszenierung nicht zuletzt durch das bilderbuchhafte Bühnenbild mit überdimensionalen Pilzen, Märchenwald und einer witzigen, leuchtenden Wetter-Schaltzentrale. Und wer war nun Favorit der mitfiebernden Mädchen und Jungen? Eine Mini-Umfrage unter den Kindern des katholischen Kindergartens Furpach ergab: Hansel lag eine Nasenlänge vor Teddy.

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Auf einen Blick Aufführung (die dritte und letzte) noch einmal an diesem Samstag, 16 Uhr, Gebläsehalle Neunkirchen . Eintritt fünf Euro. nig

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