Jetzt freut sie sich aufs Enkelkind
Neunkirchen · Über 900 Kinder betreute Kindergartenleiterin Monika Westenburger. Zu vielen hat sie noch heute Kontakt und beobachtet so deren Entwicklung über Jahre hinweg. Nun geht sie, voll mit Erinnerungen an eine herausfordernde Zeit, in Rente.
Nach 35 Jahren geht Monika Westenburger, Leiterin des Kindergartens Herz Jesu, Ende diesen Jahres in Ruhestand . Die 64-Jährige blickt mit einem weinenden und lachenden Auge auf ihre Zeit im Kindergarten zurück. "Ich bin schon traurig", sagt sie. Sie vermisse die Kinder zwar jetzt schon, aber es sei an der Zeit zu gehen. Ein Hauch Melancholie schwingt in ihrer Stimme mit. Denn über 900 Kinder hat die 64-Jährige innerhalb der 35 Jahre in ihrer Obhut gehabt. Es ist für sie "ein sehr verantwortungsvoller Beruf". Sie habe bei vielen Kindern die Weichen für später gestellt: "Wann macht ein Kind je nochmal so große Fortschritte wie im Vorschulalter?" Mit einigen Kindergartenkinder habe sie auch noch heute Kontakt. "Es ist schön zu sehen, was aus den Kleinen geworden ist", erläutert sie.
Monika Westenburger erinnert sich an einige Projekte, Schicksale und Höhepunkte.
Eine große Herausforderung sei für sie die angedachte Schließung vor etwa acht Jahren gewesen, sagt die Leiterin des Kindergartens wehmütig. "Ich bin auch noch heute der Unterstützung von den damaligen engagierten Eltern dankbar", so Monika Westenburger. Höhepunkte waren für die Kindergartenleiterin unter anderem das Projekt "Bekiga". "Bekiga" - kurz für "Beratung im Kindergarten" - bietet vielen Eltern Unterstützung. "Dadurch haben wir zum Beispiel einen Sprachkurs für Mütter mit Migrationshintergrund organisiert", erläutert Monika Westenburger. Und auch das aktuelle Konzept zur Inklusion sei von enormer Bedeutung. "Oft ist nur von Kindern mit Entwicklungsstörungen die Rede, aber es müssen auch viele mit Entwicklungsvorsprüngen gefördert werden", betont sie. Und das tut der Kindergarten Herz Jesu. Ihr Job habe sich in den 35 Jahren andauernd verändert, aber sie habe ihn immer gerne gemacht, sagt die 64-Jährige. "Klar hat man ab und an mal die Nase voll, aber das vergeht auch wieder", merkt Monika Westenburger an.
Seit Januar hatte sich Monika Westenburger mit dem Thema Ruhestand beschäftigt. "Eigentlich fühle ich mich noch topfit, das muss an den 50 quicklebendigen Kindern liegen", erzählt die Kindergartenleiterin lachend. Für viele sei ihre Entscheidung in Rente zu gehen sehr überraschend gekommen. Die Kleinen jedoch verstehen sie. "Die Kinder sagen, dass ich ein bisschen alt bin, daher ist das ok, wenn ich gehe", erklärt sie schmunzelnd. Ab kommenden Jahr widmet sich Monika Westenburger dann vollkommen ihrer Familie. "Vor allem meinem Enkelkind", sagt sie voller Vorfreude.