Kinder helfen Kindern

Neunkirchen · 650 Schüler der Maximilian-Kolbe-Schule kamen zum Abschluss ihres Solidaritätsprojekts auf den Stummplatz

 Obwohl es teilweise wie aus Kübeln goss, marschierten gestern mehr als 600 Schüler mit ihren Lehrern und Eltern von der Wiebelskircher Maximilian-Kolbe-Schule gut beschirmt zum Neunkircher Stummplatz. Ihr Motto: Kinder helfen Kindern. Foto: Jörg Jacobi

Obwohl es teilweise wie aus Kübeln goss, marschierten gestern mehr als 600 Schüler mit ihren Lehrern und Eltern von der Wiebelskircher Maximilian-Kolbe-Schule gut beschirmt zum Neunkircher Stummplatz. Ihr Motto: Kinder helfen Kindern. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

So schön bunt wie gestern hat man den Stummplatz noch selten gesehen. Das lag zum einen an den vielen farbenfrohen Plakaten, mit denen die Kinder der Wiebelskircher Maximilian-Kolbe-Schule auf ihre Solidaritätsaktion aufmerksam machten. Zum anderen hatten die meisten der 650 Schüler, 50 Lehrer und Eltern bunte Regenschirme in der Hand, die auch dringend notwendig waren, goss es doch gestern teilweise wie aus Kübeln.

Wie alle zwei Jahre machte sich die gesamte Schule gestern auf den Weg von Wiebelskirchen nach Neunkirchen, wo bereits zum 18. Mal der Abschluss der Solidaritätsaktion stattfand. "Wir helfen dadurch denen, die keine Zukunft haben, es sei denn, wir ermöglichen ihnen eine Chance durch Bildung, durch das Errichten und Betreiben von Schulen", erklärte Schulleiter Walter Meiser.

Unter dem Motto "Kinder helfen Kindern" sammeln die Schüler der Maximilian-Kolbe-Schule seit 36 Jahren in ihren Familien und bei Freunden und verwandten Spenden, fragen in der Nachbarschaft und in Vereinen, wer das Projekt unterstützen möchte. So haben die Kinder in all der Zeit schon weit mehr als 400 000 Euro für hilfsbedürftige Kinder gesammelt. Wie viel es in diesem Jahr ist, wird noch ausgezählt, aber Gregor Römer, Lehrer an der Kolbe-Schule, schätzt "mehr als 20 000 Euro".

Dazu beigetragen hat auch der neunjährige Joshua aus der vierten Klasse. "Ich bin von Haus zu Haus gegangen und habe gefragt, wer etwas geben möchte", erzählte er. "Manche haben was gespendet, aber viele haben auch einfach die Tür wieder zugemacht", so seine Erfahrung. Über die rund 30 Euro, die er nun beisteuern kann, freut er sich sehr.

Das Sammeln, sagte Schulleiter Meiser, sei nicht immer leicht und koste sicher auch manchmal Überwindung. "Dennoch hat euch das nicht abgeschreckt. Ihr, wir tun dies, weil wir als Christen davon überzeugt sind, dass wir die Welt menschlicher, mitmenschlicher gestalten können, weil das Wort Jesu, ‚Was ihr dem Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan', für uns eine Herausforderung darstellt."

Eine große Herausforderung war gestern Vormittag auch das Wetter, was von den Schülern aber vorbildlich gemeistert wurde. Teilweise durch den matschigen Wald erreichten sie ihr Ziel im Regen, ließen sich aber davon die Laune noch lange nicht verderben. "Wir sind Kinder einer Erde, die genug für alle hat. Doch zu viele haben Hunger und zu wenige sind satt", sangen sie gemeinsam auf dem Stummplatz und hielten Plakate hoch, auf den sie forderten: "Gebt Kindern eine Zukunft" oder "MKS - Macht Kinder stark".

Unter ihnen war auch die siebenjährige Eleonore aus der ersten Klasse, die bei Freunden und in der Familie 100 Euro gesammelt hat und auch in zwei Jahren wieder mitmachen möchte. "Dann ist hoffentlich besseres Wetter", sagte sie.

Darauf hofft auch Celina (14), die die achte Klasse der Kolbe-Schule besucht: "Ich engagiere mich gerne für soziale Projekte und helfe gerne andern Menschen. Und ich finde die Idee gut, dass sich die ganze Schule an diese Aktion beteiligt."

Zum Thema:

Drei Projekte werden in diesem Jahr Unterstützt Vom Erlös der Solidaritätsaktion der Maximilian-Kolbe-Schule profitieren in diesem Jahr drei soziale Projekte. Zum einen ist dies der Kinder-Hospizdienst Saar, der schwerstkranke Kinder und Jugendliche und deren Familien dabei unterstützt, die Lebensqualität des betroffenen Personenkreises vor allem zu Hause, in der gewohnten Umgebung, zu fördern. Ein weiterer Anteil geht an das Aidswaisen- und Straßenkinder-Projekt im afrikanischen Kongo. Dessen Ziel ist es, Kindern den Besuch einer Schule zu ermöglichen sowie obdachlosen Kindern eine feste Unterkunft inklusive pädagogischer Fachbetreuung zu ermöglichen. Geld fließt auch in den Bau einer Schule für 400 Kinder in Kampala in Uganda, für den sich auch der Ottweiler Verein "Wito" einsetzt. www.maximilian- kolbe-schule.de

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