Der Frühling kam trotz Regen

Neunkirchen · Die Veranstalter hatten sich den Start des Neunkircher Frühlings sicherlich anders vorgestellt. Trotz des widrigen Wetters waren viele Besucher gekommen. Die Verantwortlichen freut's.

Grauer Himmel, Regen , kräftige Windböen. Man hätte sich vermutlich kaum gewundert, wären gestern an den Marktständen in der Neunkircher Bahnhofstraße Herbstgestecke angeboten worden. Die bunten Frühlingsblümchen wirkten da ein bisschen verloren, ebenso wie die Händler , die mal zu dieser, mal zu jener Ecke ihrer Zelt-Unterstände eilten, um diese zu stabilisieren. Man hatte sich den Blumen- und Gartenmarkt, der erstmals Teil des "Neunkircher Frühlings" war, anders vorgestellt. Zu dem verkaufsoffenen Sonntag mit Rahmenprogramm hatte traditionsgemäß die Stadt mit Gewerbetreibenden und anderen Partnern eingeladen. "Laut Plan wäre die Bahnhofstraße voll gewesen. Leider haben zwei Drittel der Blumenhändler abgesagt", bedauerte Thomas Itt vom Schuhhaus Itt, maßgeblicher Initiator des Marktes. "Trotzdem freue ich mich über die, die da sind." Das waren vermutlich die Hartgesottensten ihrer Art, von denen man auch kaum Klagen hörte. "Wir machen das Beste draus", sagten Simon und Stefanie Mergen und versuchten, das "Haar" eines Steinkopfes mit Ziergras darauf einigermaßen in Form zu halten. "Die Stadt hat sich so viel Mühe gegeben, da mussten wir kommen", sagten auch Ingrid Bohnenberg und Karin Birke. Sie standen inmitten ihrer Primeln, Osterglocken und Stiefmütterchen. Solche Farbenpracht wie im Frühling , erklärten sie, gebe es im gesamten "Blumen-Jahr" nicht mehr. Hier wurden Anneliese und Roland Müller aus Uchtelfangen fündig. "Ostern steht ja vor der Tür, da wollten wir ein paar schöne Blumen." Auch Kräuter und Setzlinge gab es zu erstehen, außerdem Deko für den Garten. Lustige Holz-Enten beispielsweise, außerdem dicke Hühner und freundliche Regenwürmer aus Keramik. Einen solchen ließen Georg und Renate Ruffing sich einpacken. "Wir gehen immer raus, ob Regen oder Schnee!", sagten sie.

Zur musikalischen Untermalung zog der New Orleans Express mit Dixieland-Musik durch die Straßen. Auf dem Stummplatz gehörte die Bühne "Da Vinci" und ihrem italienisch angehauchten Partyprogramm. Schnell bildete sich eine Zuschauertraube, die, mit den Regenschirmen in der Hand, zunehmend ausgelassener mitwippte und -hüpfte. Das begeisterte City-Managerin Jessica Strube, die mal mit Freundin Heike Steinmetz auf dem Markt nach dem Rechten sah, mal auf dem Stummplatz das Treiben im Auge behielt. "In Anbetracht des Wetters bin ich super froh über das, was hier grade passiert." Ein paar Attraktionen hätten zwar ausfallen müssen, doch hätten die anwesenden Mitwirkenden ein Abbrechen der Veranstaltung abgelehnt. So gab es auch bei den Ausstellern auf dem Stummplatz was zu gucken. Auf der Bühne gab es später noch Tanz, moderiert wurde von Eberhard Schilling.

Während zunächst nur vereinzelt Besuchergrüppchen umherbummelten, wurde der Andrang am Nachmittag größer. Schließlich konnte sich, wem es allzu ungemütlich war, auch ins Saarparkcenter und die anderen Geschäfte flüchten, die vielfach mit Rabatten und Aktionen lockten. So gab es im "Lindwurm", beim Strick-Café von Birgit Reinhard nicht nur Strick-Tipps, sondern auch gratis selbstgebackenen Kuchen. Im Fotostudio Trampert wurden passend zum Blumenmarkt "Blumenkinder" abgelichtet und das gegen lediglich eine Spende für den Zoo. Gegen Spenden für "Neunkircher in Not" bummelte der "Neunkircher Frühlingsexpress" durch die Stadt.

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