Mittelalter-Klänge mit viel Tam-Tam

Neunkirchen · Corvus Corax machen bei ihrer „Ars Mystica“-Tour Station in der Neunkircher Gebläsehalle.

 Bei Corvus Corax gibt's ordentlich was auf die Ohren. Und ein Hingucker sind die Mannen allemal . . . Foto: Jörg Jacobi

Bei Corvus Corax gibt's ordentlich was auf die Ohren. Und ein Hingucker sind die Mannen allemal . . . Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Was 1989 in Berlin als Straßenmusik begann, ist heute weltweit zu hören. Die Gruppe Corvus Corax gastierte jetzt auch in der Neunkircher Gebläsehalle. Da sah man unter den 350 Konzertbesuchern so manchen in ungewöhnlichem Outfit. Männer und Frauen in Schottenröcken und mittelalterlich gekleidete Personen waren da zu sehen. Stilecht kamen viele Fans zur "Ars Mystica"-Tour von Corvus Corax. Die sechsköpfige Band spielt Musik aus dem Mittelalter und das mit mitreißendem Tam-Tam. Drei Dudelsackbläser und drei Trommler sorgten für besonders außergewöhnliche Klänge in der Gebläsehalle. "Der Dudelsack wird immer gerne als Erfindung der Schotten interpretiert, aber das ist nicht so ganz richtig. In Mitteldeutschland wurde das Instrument im Mittelalter sehr oft angetroffen und auf Märkten zur Unterhaltung gespielt", sagte Wim, er hat die Dudelsäcke der Band sogar selbst gebaut. Eine weitere Besonderheit an musikalischem Instrument ist die Bass Citole. Sie sieht aus wie ein quer gelegter Kontrabass, der wie eine Drehleier bedient wird, gespielt von Micha Jorden. Wim und Castus bespielten die Dudelsäcke. Castus übernahm auch den gesanglichen Part, Lieder in Altdeutsch, Gälisch, Altnormannisch, Rumänisch und Traditionelles wurden von ihm gesungen. Nori und Hatz sorgten mit Schlagwerk des Mittelalters - verschiedene Trommeln und Pauken - für den richtigen Bums zu den Dudelsackpfeifen. "Außergewöhnlich sehens- und hörenswert" - das meinten die Geschwister Claudia und Carla aus Ottweiler. Sie sagten. "Wir sind Fans der Mittelalterszene und wenn Corvus Corax nach Neunkirchen kommt, das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen." Einziger kleiner Kritikpunkt der Schwestern war die Bestuhlung. "Zumindest in der Nähe der Bühne hätte man die weglassen sollen, wir hätten so gerne mit den vielen anderen Konzertbesuchern gemeinsam tanzen wollen." So sah das auch Frank Waller aus Dillingen, der mit seiner 14-jährigen Tochter Vivienne das Konzert besuchte, er sagte: "Wir kennen schon lange die Band und sind Fans, auch besuchen wir immer die saarländischen Mittelaltermärkte, dieser Abend ist für uns ein Höhepunkt."

Mittelalterliche mitteleuropäische Musikkultur präsentierten Corvus Corax schon auf der nördlichen Welthalbkugel - jetzt gehört auch Neunkirchen dazu. Die Besucher mitzunehmen zu einer musikalischen Reise von den Neunkircher Hochöfen des Industriezeitalters zurück ins Mittelalter, das ist Corvus Corax mehr als gelungen, da waren sich alle einig.

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