Große Punkrock-Party zog 1400 Fans an

Neunkirchen · Unterm Strich war das erste Antattack-Festival in der Neunkircher Gebläsehalle ein voller Erfolg. Stefan Mohr vom Veranstalter-Team zählte insgesamt 1400 Besucher. Den Punkrock-Fans gefiel's sowieso.

 Die Band „Massendefekt“ spielte vor Hunderten feierlustiger Festivalbesucher. Fotos: Anika Meyer

Die Band „Massendefekt“ spielte vor Hunderten feierlustiger Festivalbesucher. Fotos: Anika Meyer

 Diese Fans hinter der Absperrung waren den Bands ganz nahe.

Diese Fans hinter der Absperrung waren den Bands ganz nahe.

 Vor der Geläsehalle in Neunkirchen tummelten sich viele Besucher.

Vor der Geläsehalle in Neunkirchen tummelten sich viele Besucher.

 Am Rand des Festivals.

Am Rand des Festivals.

 Gute Stimmung unter den Fans.

Gute Stimmung unter den Fans.

 So mancher Festival-Besucher ergatterte einen Drumstick.

So mancher Festival-Besucher ergatterte einen Drumstick.

 Bunt gefärbte Haare, etwa in pink, gab's zuhauf zu bewundern.

Bunt gefärbte Haare, etwa in pink, gab's zuhauf zu bewundern.

Zerzauste Haare in pink, grün, blau oder allen Farben zusammen, Nietengürtel, karierte Hosen und Schnürstiefel. Erste Feststellung vor der Gebläsehalle Neunkirchen : Punk ist nicht tot. Er hat allerdings sein Modediktat offenbar gelockert. Denn die meisten der Punkrock-Fans, die sich am Samstag beim Antattack-Festival amüsieren, sehen ganz normal bis leicht angerockt aus. Nur einer passt eindeutig nicht ins Bild: Ein junger Mann in galantem Anzug und mit Krawatte bahnt sich seinen Weg durch die Menge. "Es gibt auch normale Punker", sagt er. "Er ist ein Schnösel", behauptet sein Kollege, der ihm in bester Partylaune und mit offenbar ein paar Promille im Blut um die Schulter fällt. Nils Hahlweg aus Saarbrücken nickt. Ja, er sei ein Schnösel. Aber er fühle sich wohl hier: "Sau geil! Super Stimmung!"

In der Halle dröhnt vom Nachmittag bis in die Nacht die Musik von insgesamt neun Bands aus den Boxen, die Meute feiert. Jungs und Mädels lassen sich beim "Crowdsurfing" auf Händen quer durch den Saal reichen bis sie vorne vom Sicherheitspersonal entgegengenommen werden. Direkt vor der Bühne wird Pogo "getanzt": Die Fans springen, vorzugsweise ohne T-Shirt, wild im Kreis und freuen sich über jede Kollision. Rote Gesichter und Schweißströme gehören dazu wie das Dauerlächeln zum Standardtanz. Wer in der Nähe steht, darf fliegende Tropfen nicht fürchten.

1200 Besucher seien es insgesamt, dazu 200 geladene Gäste, sagt Stefan Mohr vom Team der Veranstalter. Nach fünf Jahren in Dillingen sind die Jungs mit ihrem Antattack-Festival erstmals in Neunkirchen - und zufrieden. Man sei super unterstützt worden. "Und der Außenbereich hier ist ja richtig beeindruckend", so Mohr. Wäre das Wetter schöner, könnte man ihn besser nutzen. Doch die paar Tropfen Regen ab und zu kümmerten die Besucher nicht. Im Gegenteil, rund um die Getränkestände im Freien bildete sich eine Art Chill-Out-Lounge. Erik Buchheit aus Pirmasens lümmelte hier mit seiner Freundin auf den Stufen. Antattack wirke in Neunkirchen größer, finden sie. "Noch größer sollte es aber nicht werden. Wir mögen es lieber kuschelig." Dirk Bick aus Wemmetsweiler freut es, dass es jetzt in seiner Nähe ein Punkrock-Festival gibt. Wenn er auch eigentlich eher andere Musik höre. So Metal eher. Trotzdem: "Geil! Einen ganzen Haufen alter Kollegen getroffen!"

Bei einem anderen Grüppchen herrscht derweil geradezu exzessive Hochstimmung: Bernhard Preuß, der sich als Präsident des Turbonegro-Fanclubs "Turbo-Jugend" vorstellt, hat einen Drumstick ergattert! Und das von den Dimple Minds, dem "Stern des Festivals"! "Ich hatte mein T-Shirt ausgezogen und stand die ganze Zeit so vor der Bühne!" Er demonstriert die Pose. Und plötzlich sei der Drummer aufgestanden und habe den Stick geworfen und er habe ihn gefangen.

Die Vollblut-Vertreter der Szene haben sich derweil am Rand des Festivalgeländes ein klassisches Punker-Lager eingerichtet, umgeben von Getränkedosen.

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