Lina tut einfach nur gut

Neunkirchen · Rund vier Stunden hatten Eltern und Grundschüler zur Verfügung, um sich einen Überblick im Gymnasium am Steinwald an einem fast normalen Unterrichtstag zu verschaffen. Rollenspiele waren hier nur ein Teil.

 Die Schulbegleithündin Lina wurde von Ben Unbehagen, einem Viertklässler der Maximilian-Kolbe-Schule, durch das Schulgebäude des Steinwald-Gymnasiums geführt. Foto: Jörg Jacobi

Die Schulbegleithündin Lina wurde von Ben Unbehagen, einem Viertklässler der Maximilian-Kolbe-Schule, durch das Schulgebäude des Steinwald-Gymnasiums geführt. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

"Mach mal Platz mit ihr. Aber nicht die einfache Version." Lina, ein Bordercollie-Berner-Sennen-Mischling, schaut erwartungsvoll zu Frauchen Tanja Wolf, die wiederum Lorena (10) instruiert: Bevor die Viertklässlerin dem Schulbegleithund das Kommando "Point voraus" zurufen darf, gilt es nämlich Haltung anzunehmen: "Wenn wir mit dem Hund reden, stehen wir gerade. Brust raus", erklärt Tanja Wolf und demonstriert es selbst. Seit 2013 gibt es am GaS zwei tierische "Sozialpädagogen", die mehrmals pro Woche rotierend alle Klassen besuchen und einfach gut tun. So die Kurzversion. Knapp vier Stunden hatten Eltern und Grundschüler am Samstag Zeit, im Gymnasium am Steinwald "an einem fast normalen Unterrichtstag" reinzuschnuppern. Französische Rollenspiele, Erdkunde Live, Mini-Dynamikum, deutsche Märchen, Bibliotheksrätsel, zweisprachiger Flohmarkt, MINT-Experimente, Robotik etc. - es gab jede Menge zum Anschauen, Ausprobieren und Mitmachen. Laut und einladend klang es aus dem Musiksaal 1, wo die GaSingers "I try" von Macy Gray probten. Unter den Schülerinnen war auch Ex-GaS'lerin Romina. Die 18-Jährige FSJ'lerin arbeitet in einer Behinderteneinrichtung, kommt aber immer mal wieder auf einen Sprung und Song vorbei.

In Raum 17 konnte man sich böse dreckig machen: mit schwarzer Tinte. Unter Anleitung von Nadine Bogenschütz bedruckten Lars, Amy, Flavio und viele andere junge Gäste Beutel - und warfen schon mal einen Blick auf die T-Shirts, die sich die diesjährigen Abiturienten selber per Siebdruck gestalten. Kiloweise Waffeln gab es bei der Elternvertretung, von der sich auch Christian Nitschky gern auf einen Kaffee einladen ließ. Mit Frau und Tochter hat er sich schon mehrere Gymnasien angeschaut. "Hier ist das Gesamtpaket am besten", findet der Diplom-Betriebswirt. Angenehme Schulgröße, viel Grün ums Gebäude, die gute Busanbindung nach Landsweiler-Reden kamen genauso in die Waagschale wie die neu gebaute Ganztagsschule. "Aber ausschlaggebend war das Doppelstunden-Konzept", betonte Nitschky. "Das kommt gut an", bestätigte später Schulleiterin Karin Weiskircher-Hemmer. So haben die Fünftklässler statt sechs verschiedener nur drei Fächer an einem Tag.

Was mehr Ruhe reinbringt, leichtere Ranzen, gebündelte Hausaufgaben, mehr Raum für Projektarbeit und Förderung stärkerer wie auch schwächerer Schüler. Für noch mehr Identifizierung soll ab August das "Fachraumprinzip" sorgen, kündigte die Schulleiterin an. Ob Deutsch, Mathe oder Religion - jedes Fach erhält einen entsprechend gestalteten Raum. Froh ist Karin Weiskircher-Hemmer in Sachen "Schulfahrtenerlass", dass die Kostendeckelung pro Jahr und Schüler von 100 auf 120 Euro angehoben wurde. "Damit können wir Aktivitäten wie Schullandheimfahrten und Schulskikurs beibehalten." Was die Schüler ebenfalls freuen dürfte: "Die Toiletten werden saniert. Eine ist schon fertig."

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