Heute Abend findet das dritte von bisher vier geplanten Benefiz-Spielen für Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen statt. Um 18 Uhr ist Zweitligist 1. FC Kaiserslautern Gast im altehrwürdigen Ellenfeldstadion. Nach den Spielen gegen Bundesligist FSV Mainz 05 (0:0) und den 1. FC Saarbrücken (0:5) gastiert nun der Club des gebürtigen Neunkirchers Stefan Kuntz in dessen alter Heimat. Am 4. September kommt auch noch Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt 98 ins Ellenfeld.

Die Einnahmen aus diesen Spielen sollen dem Club dabei helfen, eine Insolvenz abzuwenden. "Dass uns der FCK helfen würde, stand schon früh fest, nur die Terminierung hat sich etwas hingezogen", sagt Michael Krebs, der 2. Vorsitzende der Borussia, und ergänzt: "Mit einem Zweit- und einem Bundesligisten sind wir noch in guten Gesprächen. Der FC Bayern München hat uns aber vor zwei Woche leider abgesagt."

Zusagen gab es hingegen zuletzt von privaten Gläubigern, die Verzichtserklärungen unterschrieben haben. Andere Maßnahmen, die Insolvenz zu vermeiden, laufen derweil auf Hochtouren. So steht mittlerweile fest, dass der Zuschuss der Sportplanungskommission für den Kunstrasenplatz am Ellenfeld (etwa 55 000 Euro) an die Borussia und nicht an die Stadt Neunkirchen fließt. Ein Kredit, der durch die Einkünfte der Photovoltaik-Anlage am Stadion zurückgezahlt werden soll, wird derzeit vorbereitet. "Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir es schaffen", sagt Krebs.

Nicht geschafft hat der Vorstand die Aufrechterhaltung seiner zweiten Mannschaft. "Das war schlicht und ergreifend nicht zu stemmen. Hätten wir noch zwei Personen mehr gehabt, die sich um Spieler hätten kümmern können, wäre es vielleicht möglich gewesen", sagt Krebs und meint: "Ich bedauere es sehr. Wir gehen das Thema zur Saison 2016/2017 wieder an."

Bis dahin soll der Verein finanziell konsolidiert und auch sportlich gut aufgestellt sein. Zumindest letzteres scheint nach dem 3:1-Auftaktsieg in der Oberliga gegen die SV Elversberg II möglich. Für Erstgenanntes braucht die Borussia noch Einnahmen - idealerweise schon heute Abend. "Ich hoffe, dass etwa 2000 Leute kommen", sagt Krebs und wünscht sich damit doppelt so viele Besucher wie gegen Mainz und Saarbrücken: "Meine Hoffnungen gründen sich auf das gute Wetter und die Werbeanstrengungen, die wir unternommen haben."