Sparkasse investiert in Geschäftsstellen

Neunkirchen · Auf einer Pressekonferenz hat der Unternehmensvorstand gestern in Neunkirchen Investitionen von über zwei Millionen Euro angekündigt. Auch im digitalen Bereich gibt es Neuerungen.

 In Hangard hat die Sparkasse Neunkirchen im vergangenen Jahr diesen Selbstbedienungs-Pavillion errichtet. Foto: Sandy Thielsch

In Hangard hat die Sparkasse Neunkirchen im vergangenen Jahr diesen Selbstbedienungs-Pavillion errichtet. Foto: Sandy Thielsch

Foto: Sandy Thielsch

Auf verstaubtes Image hat die Sparkasse Neunkirchen keine Lust. Um das zu untermauern, gab es gestern in der Hauptstelle am Hammergraben ein Video zu sehen, das mit viel Action ihren neuen Finanzdienst "kwitt" bewirbt. Da fliegen die Fetzen, um einen jungen Mann davon zu überzeugen, dass er die paar Euro, die er einem Freund schuldet, gefälligst bezahlt - natürlich via Smartphone. Zukunftsorientiert präsentiert sich die Sparkasse auf der Pressekonferenz, ohne die Wurzeln zu leugnen. Sparkassendirektor Markus Groß stellte mit Sascha Ahnert und weiteren Vorständen seines Hauses die Geschäftsentwicklung des vergangenen Jahres vor und wagte einen Ausblick.

Die Daten seien positiv, erläuterten die Vorstände, die Bilanzsumme habe zuletzt 1,52 Milliarden Euro betragen - eine Steigerung von 2,9 Prozent. Ob Kundenkredite oder -einlagen, ob Wertpapier-, Versicherungs- oder Bauspargeschäft, Vermögensverwaltung oder Stiftungsmanagement, die Zahlen weisen nach oben. Kämpferisch kündigt die Unternehmensführung an, ihren Kundenstamm (derzeit rund 60 000 private und 15 000 gewerbliche Kunden) sowohl mit digitalen Angeboten als auch der persönlichen Betreuung vor Ort ausweiten zu wollen.

Die Rahmenbedingungen sind für die Finanzwirtschaft derzeit nicht rosig. Trotz niedrigem Zinsniveau werde die Sparkasse auf Guthaben von Privatkunden auf absehbare Zeit keine "Verwahr-Entgelte" verlangen. Bei den gewerblichen Kunden wolle man "individuelle Lösungen anbieten", sagte Ahnert.

Natürlich hat die Sparkasse die Online-Kunden genau im Blick. Der Durchschnittskunde, so Groß, besuche heute einmal im Jahr die Filiale, nutze 24 mal ein Bank-Terminal, sei 108 mal auf der Homepage und 192 mal mit mobilem Banking beschäftigt. Groß: "Alle Altersschichten sind mittlerweile regelmäßig im Netz. Die Welt verändert sich und die Sparkasse geht mit." Das Unternehmen stelle sich auf die Bedürfnisse ein, Kundenzufriedenheit stehe im Mittelpunkt. "Multikanal" benennt der Vorstandschef das Geschäftsmodell der Zukunft. Die Internet-Filiale, erläuterte Vorstandsmitglied Patrick Rammo, sei mittlerweile "deutlich aufgeräumter". Bei den Apps gibt es neue Wege wie eben das Geldüberweisen bis 30 Euro via "Kwitt". Beim Bezahlen im Internet hat sich die Sparkasse dem noch jungen System "Paydirekt" angeschlossen. Dass die Sparkassen wohl kaum den kalifornischen Online-Bezahl-Riesen "Paypal" von der Bildfläche vertreiben, ist auch den Neunkircher Vorständen klar. Doch Rammo sieht Chancen: "Für uns ist die Datensicherheit wichtig. Das System ist made in Germany."

Neben der Weiterentwicklung von Software hat das Unternehmen in seine Geschäftsstellen zuletzt 1,7 Millionen Euro investiert. In Hangard etwa wurde eine Selbstbedienungsfiliale eingerichtet, in Fürth eine neue Geschäftsstelle. Für dieses Jahr kündigt der Vorstand Investitionen von über zwei Millionen Euro an. Unter anderem bekomme Merchweiler eine Geschäftsstelle.

Eine Baustelle seien die Personalkosten, sagte Groß. Die wolle man zurückfahren, jedoch den Mitarbeiterstamm in diesem Jahr nicht reduzieren. Er wies darauf hin, dass es bei diesem Kostenblock eine Besonderheit gebe: Das Saarland sei an den Bankentarif angeschlossen, die restlichen Sparkassen in der Republik hingegen dem Tarif des öffentlichen Dienstes. Groß: "Bei uns sind die Kosten immer etwas höher." > Siehe auch

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