Wie das Netz für seine Nutzer sicher bleibt

Neunkirchen · Um Sicherheit im Internet ist es gestern im Neunkircher Landratsamt gegangen. Kreis, Arbeitskammer und Landesmedienanstalt luden im Rahmen des jährlichen Aktionstages zu Vortrag und Workshop ein.

Das Internet ist allgegenwärtig. Und gerade für jüngere Menschen via Smartphone und Tablet ein ständiger Begleiter, weil es in Sekundenschnelle genauso gut Infos zum Dreißigjährigen Krieg wie zu den Öffnungszeiten des Lieblings-Italieners ausspuckt. Selbst Behördengänge sollen die Bürger mittelfristig verstärkt im virtuellen Raum erledigen können. Das Internet - Dein Freund und Helfer? Jein, müsste es da wohl heißen. Denn im Internet lauern auch unzählige Gefahren, ob nun Abzocke, Datenklau, Mobbing oder extremistische Propaganda. Der "Safer Internet Day" hat die Sicherheit im Netz seit 2007 im Blick. Gestern haben Kreis Neunkirchen , Arbeitskammer und Landesmedienanstalt mit einer Veranstaltung im Landratsamt in der Saarbrücker Straße auf Gefahren aufmerksam gemacht. Mit einem Vortrag über Kriminalität im Netz und anschließenden Workshops zum Selbsterfahren, wie man sich im weltweiten Netz sicher bewegt. Dabei ging es erstmals auch speziell um I-Pad und Smartphone.

"Der Informationstag richtet sich an Menschen im fortgeschrittenen Alter, die sich mit der Materie Internet befassen", sagte der Neunkircher Landrat Sören Meng kurz vor Beginn des Aktionstages. 80 Prozent der Deutschen nutzen das Internet heute zumindest gelegentlich. Junge Leute wohl mehr oder minder zu 100 Prozent. "Die rutschen da einfach rein", betonte Meng den leichteren Zugang. Dennoch gelte für alle: "Menschen, die sich im Internet bewegen, müssen bestimmte Regeln beachten."

Für den Informationstag im Landratsamt gab es nur 19 Plätze, da jeder Teilnehmer ja aktiv an Rechner, Tablet und Co. arbeiten sollte. Deshalb, erläuterte Ina Gödert von der Landesmedienanstalt, brauchte man für ihn auch keine große Reklame zu machen. Zu Jahresbeginn seien die Plätze schon ausgebucht. Dennoch muss niemand, der das Internet nutzt und gerne genauer wüsste, was er da tut, auf das kommende Jahr warten. Martin Rebel von der Ehrenamtsbörse verwies beim Pressegespräch auf die Vielzahl der Angebote. Von der Kreis-Volkshochschule über die Ehrenamtsbörse bis zur Katholischen Erwachsenenbildung gibt es viele Institutionen, die Kurse anbieten oder den Weg zu ihnen weisen.

Und natürlich bietet auch das Netz selbst eine Vielzahl an Information. Wer es ganz genau wissen will, sagte Wilhelm Offermanns von der Arbeitskammer, kann sich auf der Internetseite des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik ausführlich informieren.

arbeitskammer.de

onlinerland-saar.de

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HintergrundDas Thema Sicherheit im Netz hat viele Aspekte und auch altersspezifische Unterschiede. Themen wie Cyber-Mobbing und Sexting (private Nacktfotos und Ähnliches im Netz) betreffen im größeren Maße jugendliche Nutzer. Für Erwachsene kommen insbesondere Themenfelder wie Zahlung per Internet und Online-Banking hinzu. Auf Seiten wie www.sicher-im-netz.de gibt es eine Vielzahl von Tipps . Hier als Beispiel einige Anregungen dieses Portals zum Zahlungsverkehr: Beim Online-Zahlen niemandem Passwörter oder Daten wie Pin und Tan mitteilen oder solche sensiblen Daten auf dem eigenen PC speichern. Online-Einkäufe, heißt es, sollten vom eigenen Rechner (gut geschützt mit Anti-Viren-Programmen und Firewalls) erfolgen und nicht in Internet-Cafés. Beim Online-Banking sollten Nutzer die offizielle Bank-Adresse von Hand eingeben. Wichtig ist auch, sich niemals von E-Mails dazu verleiten zu lassen, vertrauliche Daten zu versenden. Allgemein gilt: Zweifelhafte E-Mails sofort löschen und Droh-E-Mails ignorieren. Für verschiedene Dienste immer separate Nutzernamen und unterschiedliche Passwörter (nicht zu einfach) anwenden. mbe

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