Ein Streifzug durch Blues und Blue Notes

Neunkirchen · Einen Abend mit Jazz und Blues vom Feinsten versprechen Roland Gebhardt und Fritz Scheerer, Sohn von Gernot Scheerer, für Samstag, 14. Mai. Für beide ist das Konzert in Neunkirchen ein ganz besonderes Heimspiel.

 Roland Gebhardt und Fritz Scheerer (von links) wollen zusammen mit befreundeten Musikern Jazz und Blues in die Stummsche Reithalle bringen. Foto: Anika Meyer

Roland Gebhardt und Fritz Scheerer (von links) wollen zusammen mit befreundeten Musikern Jazz und Blues in die Stummsche Reithalle bringen. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

In ganz Deutschland und auch in den Nachbarländern oder mal in den USA stehen Roland Gebhardt und Gernot Scheerer auf der Bühne. Wenn sie aber in ihrer Heimat Neunkirchen spielen, ist das für sie etwas ganz Besonderes: "Das ist sehr persönlich", sagt Gebhardt. "In Neunkirchen kommen ja immer sehr viele Freunde." Am Samstag, 14. Mai, ist es wieder soweit: Dann spielen Gebhardt, einer der gefragtesten Jazz-Gitarristen Deutschlands, und Scheerer, mit seiner Bluesharp und der Gitarre in der Blues-Szene ebenso gefragt, gemeinsam in der Stummschen Reithalle. Unterstützt werden sie von weiteren Musikern, die in der Szene einen Namen haben: Scheerers Sohn Fritz an der Gitarre, Peter Mittelmeier am Bass (als einziger kein Neunkircher, sondern aus Zweibrücken) und Daniel Weber am Schlagzeug. Für den Gesang sind Gebhardt und die beiden Scheerers zuständig.

"Es gibt im Jahr immer so zwei, drei Konzerte, auf die ich mich ganz besonders freue und das hier ist definitiv eins davon", sagt Fritz Scheerer, der auch als Komponist und Texter sehr aktiv ist. Im Gespräch mit der SZ sind er und Gebhardt besonders auf eines stolz: Das Konzert wird genreübergreifend, mit zahlreichen Klassikern aus Jazz und Blues . Dabei werden die Stile nicht einfach nebeneinander gestellt: "Jazziges wird bluesiger und Bluesiges wird jazziger", so Gebhardt. In Zeiten, in denen sich Menschen wegen irgendwelcher Unterschiede heftig bekämpfen, wolle man damit auch ein Zeichen setzen: Es geht auch miteinander. Jenseits stilistischer Vorbehalte wollen die Musiker gemeinsam Spaß haben und sich gegenseitig bereichern. Eintritt wird übrigens keiner erhoben, nur der Hut wird im Publikum rumgehen. Ein solch lockerer, freundschaftlicher Abend hat laut Gebhardt und Fritz Scheerer inzwischen leider Seltenheitswert.

Die regionale Musikszene lebt

"Vor einigen Jahren gab es in Neunkirchen noch 20 Kneipen, in denen man spielen konnte. Heute keine einzige mehr", sagt Gebhardt. In der gesamten Szene habe man zunehmend damit zu kämpfen, dass die Unterhaltung immer industrialisierter werde.

Die Kulturpolitik fördere und bewerbe nur noch große Veranstaltungsstätten und Auftritte großer, nationaler und internationaler Acts. "Da geht es nur noch um die Umsätze", bedauert Gebhardt. Und Scheerer ergänzt: "Die authentischen Sachen, die charakteristisch für eine Region stehen, werden immer weniger." Deshalb wolle man auch zeigen, dass man noch da sei, dass die regionale Alternativkultur lebe, auch wenn sie in der Öffentlichkeit immer weniger wahrgenommen werde.

Gebhardt sagt: "Uns geht es um Bauchmusik und um Feeling. Wir wollen, dass die Leute, wenn sie nach Hause gehen, sagen: Das war ein geiler Abend."

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