Drachengarten wird neue Attraktion
Neunkirchen · Die Neunkircher Rotarier veranstalten ein Benefizkonzert zu Gunsten der Pater-Davids- Voliere – ein Geburtstags- geschenk für den Zoo.
"Das wird unser Eingangstor nach China", meinte Norbert Fritsch bestens gelaunt beim Pressetermin, zu dem man sich auf der derzeit unansehnlichsten Fläche des Neunkircher Zoos nahe des Haupteingangs eingefunden hatte. Doch das ist bald Geschichte. "Dieser Platz schreit nach Weiterentwicklung", stellte Fritsch fest. Voilà: Wo früher die Zoohalle stand, soll sich spätestens 2019 ein asiatischer Drachengarten erstrecken - mit allem Drum und Dran wie Sumpf- und Reis-Terrassen, Bambusholz-Klangstationen, Mini-Wasserfall und ähnlichem, frohlockte der Gastgeber. Wobei das "nur" Beiwerk für die zwei Attraktionen ist: zum einen das Glashaus mit Außenteichen für die vom Aussterben bedrohten China-Alligatoren. Und zum anderen die etwa 10 000 Euro teure Pater-Davids-Voliere. Integriert in eine Mauer, die durch ein kreisrundes Tor in den Garten führt, beherbergt sie diverse Tierarten, darunter natürlich die Pater-Davids-Felsenhörnchen, aber auch Vögel wie die Chinesische Nachtigall und den ebenso vom Aussterben bedrohten Blaukappenhäherling. "Mit dem namensgebenden und lange in China als Forscher tätigen Pater David stellen wir einen besonderen kulturhistorischen Bezug her", erläuterte der Zoodirektor. Jean Pierre Armand David (1826 bis 1900) war ein französischer Naturforscher, der sowohl Geologie und Mineralogie als auch Vogelkunde, Zoologie und Botanik betrieb. Nach dem Priester des katholischen Ordens der Lazaristen wurde auch die heute am häufigsten in Gärten gepflanzte Art des Schmetterlingsflieders, Buddleia davidii, benannt, so Fritsch.
Während der Drachengarten selbst durch den Zooverein realisiert wird - als Hausnummer für die Gesamtkosten kursierte eine Zahl von "100 000 Euro plus X" - möchte der Rotary-Club Neunkirchen gern die Voliere als Geschenk zum 90. Geburtstag des Zoos sponsern. "Uns ist wichtig, etwas für die Allgemeinheit zu tun", betonte Präsident Axel Schäfer. "Wobei uns in dem Fall Geld sammeln zu wenig war." Stattdessen laden die Rotarier für den Wahlsonntag, 26. März, in die Gebläsehalle zu einem Benefizkonzert ein. Auftreten werden zum einen die Bergkapelle Saar und zum anderen der Saarknappenchor: "Ein Novum", merkte Schäfer an.
Bei der Bergkapelle Saar mit ihrer fast 200-jährigen Historie handelt es sich um eines der traditionsreichsten Orchester der Region. Als eines der führenden deutschen Amateurblasorchester konnte es sich beim Deutschen Orchesterwettbewerb etablieren. Über großes Renommee verfügt auch der Saarknappenchor. Das Repertoire des 40-köpfigen Ensembles ist der beste Beweis, dass sich Tradition hervorragend mit modernem Denken verbinden lässt. Gewandelt hat sich auch das Erscheinungsbild des Chores in den letzten Jahren: Aus dem reinen Bergmannschor wurde ein zeitgemäßer Konzertchor, der das ganze Spektrum weltlicher und geistlicher Männerchorliteratur singt, ohne seine Ursprünge zu vergessen oder gar zu verleugnen.
Los geht's, wenn die Wahllokale schließen, um 18 Uhr. Der Eintritt kostet zehn Euro, wobei "die Einnahmen in das neue und spannende Projekt des Zoos fließen", wie Schäfer versicherte. Also ins Neunkircher China, sozusagen.