Das Robinsondorf bleibt der Jugend vorbehalten

Neunkirchen · Der Haushaltsabschluss 2012, eine neue Nutzungsordnung fürs Robinsondorf oder die Verabschiedung des Bebauungsplans Oberer Markt gehörten zu den Routinepunkten bei der jüngsten Sitzung des Neunkircher Stadtrates.

Die Stadt Neunkirchen ist 2012 finanziell besser weggekommen, als es für dieses Haushaltsjahr veranschlagt war: Die Unterdeckung im Ergebnishaushalt - der so genannte Jahresfehlbetrag - war im Haushaltsentwurf auf 6,8 Millionen Euro beziffert worden und fiel jetzt um fast eine halbe Million "freundlicher" aus. Die Allgemeine Rücklage, also der "Wert der Stadt", schmilzt durch das Defizit auf 135,3 Millionen Euro ab. Dies geht aus dem Jahresabschluss 2012 hervor, den das Rechnungsprüfungsamt ausführlich durchforstet und dem Stadtrat jetzt in dessen jüngster Sitzung zur Genehmigung vorgelegt hatte. Der Rat tat dies einstimmig und erteilte unter der Sitzungsleitung von "Alterspräsident" Karl Albert zugleich Oberbürgermeister Jürgen Fried als Verantwortlichem Entlastung.

Die Stadt wird auch in den kommenden beiden Jahren das Projekt "Floßfahrt" der Caritas mit jährlich 30 000 Euro unterstützen. Dafür gab der Stadtrat einmütig grünes Licht. Die "Floßfahrt" betreut seit 2009 das Wohngebiet "Winterfloß", wo überdurchschnittlich viele Leute mit Einwanderungshintergrund leben. Im Rahmen des Projektes erfahren die Bewohner Beratung bei individuellen Problemen, das Zusammenleben zwischen Einheimischen und Zugewanderten soll gefördert werden, für Kinder, Jugendliche und Senioren gibt es spezielle Gruppenangebote.

Die seit Anfang 2007 geltenden Nutzungsentgelte für die Freizeiteinrichtung Robinsondorf werden ab dem kommenden Jahr in einigen Bereichen erhöht. Dafür gab der Stadtrat, bei zwei Gegenstimmen, Oberbürgermeister Jürgen Fried freie Hand. Die Steigerung sei moderat, hielt Fried fest. So liegt beispielsweise der Übernachtungspreis pro Person jetzt bei elf Euro (bisher 8,50 Euro), wobei Reinigungskosten jetzt zum Teil einkalkuliert sind. Der OB stellte zugleich klar, dass die Einrichtungen des Robinsondorfes für eine private Nutzung nicht mehr zur Verfügung stehen.

Es sei nicht einzusehen, dass die Stadt "Polterabende und dergleichen" über die günstigen Miet- und Konsumpreise subventioniere. "Es ist vernünftig, dass das Robinsondorf für die Leute da ist, für die es gebaut worden ist, nämlich primär für Jugendgruppen von Vereinen und Verbänden."

Der Bebauungsplan Oberer Markt hat nach dem einstimmigen Votum des Rates nun Satzungskraft. Mit diesem Plan kann die Ansiedlung von Spielhallen und ähnlichen Vergnügungsstätten verhindert werden, ebenso soll die bauliche Nutzung des Areals als "qualitativ hochwertiges Wohnumfeld" damit gesteuert werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort