Die Tafel hat nun eine neue Heimat

Neunkirchen · Seit gestern befindet sich die Neunkircher Tafel in der Heizengasse 1. Die soziale Einrichtung verfügt nun über größere und bessere Räume.

 Besonders stolz ist man auf die Kühlanlage in den neuen Räumen, die Caritas-Geschäftsführer Michael Schütz (links) und Diakonie-Geschäftsführer Wolfgang Biehl (mitte) hier Oberbürgermeister Jürgen Fried zeigte. Foto: Anika Meyer

Besonders stolz ist man auf die Kühlanlage in den neuen Räumen, die Caritas-Geschäftsführer Michael Schütz (links) und Diakonie-Geschäftsführer Wolfgang Biehl (mitte) hier Oberbürgermeister Jürgen Fried zeigte. Foto: Anika Meyer

Foto: Anika Meyer

Nicht nur wegen der Lebensmittelpakete erscheinen die Menschen bei der Neunkircher Tafel, sondern auch wegen der Plauderei mit den Mitarbeiten sowie wegen des Austauschs mit anderen Bedürftigen. Kurz gesagt, wegen der moralischen Unterstützung und des Gefühls, nicht alleine zu sein und sich seiner Armut nicht schämen zu müssen. Davon wissen die rund 25 Beschäftigten und ehrenamtlichen Helfer der Einrichtung einiges zu berichten.

Ab sofort wird all dies in den neuen Räumlichkeiten in der Heizengasse 1 vor sich gehen, die gestern offiziell eingeweiht wurden. "Die Tafel steht wie kaum ein anderes Projekt für Gemeinschaft, Solidarität und bürgerschaftliches Engagement", sagte dabei Michael Schütz, Geschäftsführer des Caritas-Verbandes Schaumberg-Blies. Dieser ist gemeinsam mit dem Diakonischen Werk an der Saar, für das Geschäftsführer Wolfgang Biehl vor Ort war, Träger der Tafel. Feste finanzielle Hilfe kommt dabei von der Stadt Neunkirchen, außerdem gewähren die evangelische und die katholische Kirchengemeinde sowie das Land immer wieder Unterstützung.

Staatssekretär Stephan Kolling vom Sozial-Ministerium nannte die Tafel "ein kraftvolles, ermutigendes Zeichen der Solidarität" und verwies auf einen Scheck in seiner Tasche.

Oberbürgermeister Jürgen Fried fand ähnlich anerkennende Worte und zeigte sich mit der neuen Lage der Tafel zufrieden - vor allem, weil sich dort der Datenschutz gut gewährleisten lasse und die Einrichtung langfristig bleiben könne. "Alles soll so gut weiter funktionieren wie bisher." Mit gemeinsamem Gesang wurden die Räume dann ihrer Funktion übergeben, nachdem sie von der evangelischen Pfarrerin Britt Goedeking und dem katholischen Diakon Oswald Jenni gesegnet worden waren.

Bisher war die Tafel im Pauluszentrum der evangelischen Kirche untergebracht, doch dieses war mittlerweile an den Grenzen seiner Kapazitäten angelangt. Mit der jetzigen Lösung sind auch der Leiter der Tafel, Thomas Mörsdorf, und die Vorarbeiterin und "gute Seele" des Hauses, Elke Caesar, zufrieden. "Es wird ein paar Veränderungen geben, aber wir sind guten Mutes, dass alles klappt. Wir sind froh, diesen Schritt getan zu haben", so Mörsdorf. Den Übergang hat man übrigens mit nur wenigen Tagen Schließung gemeistert.

Die neuen Räumlichkeiten bieten nun ein Ladenlokal, einen Sortier- und Aufbewahrungsraum für die Lebensmittel, eine gute, neue Kühlanlage, über die man sehr glücklich ist, einen Büro- und Besprechungsraum, einen Sozialraum für die Ehrenamtler sowie einen überdachten Wartebereich.

Die Tafel erreicht übrigens etwa 3600 Personen und hat allein im letzten Jahr rund 15000 Lebensmittel-Pakete ausgegeben, teilweise für bis zu acht Personen.

Übrigens: Die Autos der Tafel, die die Lebensmittel-Spenden beispielsweise bei Bäckereien oder Supermärkten einsammeln, legen insgesamt jährlich rund 41 000 Kilometer zurück, eine Strecke so weit wie einmal um den Erdball.

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Die Neunkircher Tafel versorgt seit 2012 Bedürftige mit Lebensmittelpaketen. Familien ab drei Personen können sich dienstags, Schwangere, psychisch Kranke und Menschen mit Behinderung donnerstags und Alleinstehende und Paare freitags eindecken. Ausgabe ist jeweils ab 14 Uhr. Wer sich neu anmelden will, kann dies montags zwischen 10 und 12 Uhr tun. Weitere Informationen erteilt die Tafel unter der Telefonnummer (0 68 21) 8 69 10 01.

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