Helfende Lückenfüller

Neunkirchen · Die Vineyard-Gemeinde will mit dem „Haus der Begegnung“ im Zentrum von Neunkirchen kostenlose Projekte und Programme vor allem für Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche anbieten.

 Das „Haus der Begegnung“ in der Norduferstraße. Foto: hek

Das „Haus der Begegnung“ in der Norduferstraße. Foto: hek

Foto: hek

. Sie blieb in der Wellesweilerstraße, doch als die Evangelische Freikirche Vineyard Neunkirchen vor gut zehn Jahren von Hausnummer 38 in die Wellesweilerstraße 127 zog, entfernte sie sich räumlich von den Menschen der Stadt. "Früher haben wir viel mit den Menschen in den sozialen Randgruppen gearbeitet", berichtet Pastorin Ingrid Schemer im SZ-Gespräch. Quasi als Vorläufer der Neunkircher Tafel wurden kostenlos Lebensmittel verteilt, es gab einen Brunch für Alleinerziehende, einen Mittagstisch, eine gut frequentierte Kleiderkammer und einige Angebote mehr. Nach dem Umzug auf das ehemalige Firmengelände von Hamba in Wellesweiler engagierte sich die christlich geprägte Gemeinschaft auch weiterhin im sozialen Bereich, allerdings war beispielsweise die Kleiderkammer einfach zu weit weg von den Menschen, die meist nicht mobil sind. Bereits seit dem Umzug sei man auf der Suche nach geeigneten Räumen in der Innenstadt gewesen, sagt die Pastorin. 2011 wurde sie durch Zufall endlich fündig. Das Haus in der Norduferstraße 1 stand leer.

"Ich habe gleich gesehen, da kann man was draus machen", erinnert sich Schemer an ihre ersten Gedanken. Die Renovierung nahm schließlich drei Jahre in Anspruch, ein "richtig großes Projekt" hatte sich die Vineyard-Gemeinde vorgenommen. Noch sei nicht alles auf den drei Etagen fertig, aber doch soweit, dass am kommenden Samstag, 11. Juli, das "Haus der Begegnung" eröffnet werden kann. "Mit viel Engagement und finanziellem Einsatz haben wir als Vineyard unser Ziel erreicht, mit diesem Haus einen Ort zu schaffen, an dem Menschen eine Anlaufstelle finden", heißt es in der Einladung von Vineyard Neunkirchen . Ihre Hilfsangebote richten sich an alle, unabhängig von Religionszugehörigkeit, sozialer oder nationaler Herkunft der Menschen, heißt es weiter.

Auf keinen Fall wolle man in Konkurrenz treten zu bereits bestehenden Angeboten, betont Schemer. "Wir schauen, was machen andere und wo wir Lücken füllen können." Einen Schwerpunkt setze man beispielsweise bei Angeboten für Alleinerziehende und ihre Kinder. Workshops zum Thema gesund Kochen und günstig Einkaufen oder auch Budgetplanung sind geplant. In einem offenen Kinder-Treff können Kurse in bildender Kunst, musikpädagogische Förderung oder Spielnachmittage stattfinden. Ebenso soll es einen offenen Jugend-Treff geben. Alles auf Basis eines niedrigschwellig gehaltenen Angebots ohne große Formalitäten.

Um all dies auf die Beine zu stellen, ist das ehrenamtliche Engagement der rund 150 Gemeindemitglieder gefordert, Fachkräfte sollen die Projekte verantworten. Finanziert wird das "Haus der Begegnung" durch Spenden der Vineyard und die Unterstützung von Förderern, wie die Pastorin informiert: "Wenn jeder einen Beitrag leistet, ist es gut."

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Auf einen BlickSeit 1997 gibt es die Evangelische Freikirche Vineyard Neunkirchen . Die rund 150 Mitglieder kommen aus dem gesamten Saarland. Das "Haus der Begegnung" wird am Samstag, 11. Juli, 14 Uhr, in der Norduferstraße 1 eröffnet. Um 16 Uhr findet die Ausstellungseröffnung des Saarbrücker Künstlers Norbert Witte statt und um 18 Uhr ein Unplugged-Konzert der Vineyard-Band. hek

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