Immer für die kleinen Schützlinge da

Neunkirchen · Von den 56 Kinderpflegeschülern, die vor zwei Jahren am Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum begonnen hatten, bestanden 41 die Abschlussprüfung und sind nun fit für die Arbeit in Krippen und Kindergärten.

 Für 41 pädagogische Fachkräfte geht es nun in den Beruf oder eine Weiterqualifizierung. Foto: Thomas Seeber

Für 41 pädagogische Fachkräfte geht es nun in den Beruf oder eine Weiterqualifizierung. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

. "Heute müssen wir Sie gehen lassen." Keine Frage: Klassenlehrerin Ute Jäger fällt das nicht ganz leicht. Vor ihr sitzt ihre 12.1 ganz in Rot gekleidet, daneben die 12.2 von Kollegin Sabine Schmidt: 39 junge Frauen und zwei junge Männer, hinter denen zwei ereignisreiche Schuljahre liegen. Bei der Abschlussfeier ließen die zwei Lehrerinnen die wichtigsten Stationen anhand von Fotos Revue passieren, angefangen vom Wald-Erlebnispädagogik-Tag bis hin zum Abend-Rundgang im Saarbrücker Zoo .

Von den 56 Kinderpflegeschülern, die vor zwei Jahren hier am Sozialpflegerischen Berufsbildungszentrum gestartet waren, bestanden 41 die Abschlussprüfung. Neun erreichten den mittleren Bildungsabschluss. "Als Kinderpfleger haben Sie einen lebendigen Beruf gewählt, bei dem Sie sowohl elternergänzend als auch elternersetzend arbeiten", stellte Schulleiter Bernd Jacob fest. "Sie werden Säuglinge und Kinder in erster Linie in Kinderkrippen und Kindergärten betreuen, aber auch Jugendliche in ihrer Entwicklung begleiten." Wobei jedem der Absolventen offen steht, sich später weiter zu qualifizieren. Ihr gelerntes Wissen direkt anwenden konnten die Schüler bei ihrem Fachpraktikum, das sie jede Woche für einen Tag in eine Kindertageseinrichtung führte.

"Dort habe ich Freude und Empathie in der Arbeit mit den Kindern bei jedem von ihnen erlebt", lobte Ute Jäger, und zwar "ganz unabhängig von der schulischen Leistung". Lernen und Wissen ist das Eine, Vertrauen und Glauben das Andere.

Religionslehrer Stefan Hüls schilderte die dramatische Geschichte eines Bergsteigers, der beim winterlichen Klettern abstürzt und schließlich frei im Seil hängt. Es wird stockdunkel, er ruft um Hilfe. Betet. Prompt antwortet Gott: "Was willst du von mir?" "Rette mich", bittet der erschöpfte Bergsteiger . "Dann schneide das Seil durch." Entsetzt schreit der Mann: "Nein." Am Morgen sieht man ihn erfroren einen Meter über dem Boden baumeln. "Das Leben ist wie eine Kletterpartie", philosophierte Lehrer Hüls. "Mal geht es vorwärts, dann kommen wieder Rückschläge und man verliert die Orientierung." Er wünschte den Absolventen , dass sie "immer gut voran kommen" und "den Chef erkennen. Es lohnt sich, Gott zu vertrauen".

"Jetzt gibt es 41 pädagogische Fachkräfte mehr", schloss Ute Jäger. Fachkräfte , die sich nicht nur um den Nachwuchs der anderen kümmern, stellte sie mit Blick auf die vielen Kinder im Saal und zwei schwangere Schülerinnen fest.

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