Junge Leute schnuppern Akademieluft

Neunkirchen · In der ASW-Berufsakademie am Eisenwerk haben sich 50 angehende Abiturienten beim Tag der offenen Tür informiert. Unter anderem interessierten sie sich für das duale Studium an der Bildungseinrichtung.

 Sabine Schiffmann informiert Maximilian Hugo über die ASW. Nil Kawolus (vorne links) und Benedikt Buck sind in Info-Broschüren vertieft. Foto: Jörg Jacobi

Sabine Schiffmann informiert Maximilian Hugo über die ASW. Nil Kawolus (vorne links) und Benedikt Buck sind in Info-Broschüren vertieft. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Bevor es in die Herbstferien ging, zog es am Freitag noch etliche angehende Abiturienten ans Neunkircher Eisenwerk . So auch Eloise Boltz aus Friedrichsthal, die mit ihrer Freundin nach der dritten Stunde vom Steinwaldgymnasium runter in die Stadt kam. Ihre Neugierde geweckt hatte eine Ankündigung in der SZ für den Tag der offenen Berufsakademie, erzählte die 18-Jährige aus Friedrichsthal. Was sie nach der Schule machen will? "Keine Ahnung", interessant könnte das Physiotherapie-Studium an der Uniklinik sein. "Oder was ganz anderes."

So richtig ein Begriff ist der Gymnasiastin die ASW-Berufsakademie Saarland nicht. Dabei gibt es sie schon länger als Eloise, nämlich 25 Jahre. 2013 war die unter Federführung der IHK Saar gegründete Bildungseinrichtung nach Neunkirchen ans Eisenwerk umgezogen. Aktuell studieren dort 451 junge Frauen und Männer Betriebswirtschaft, Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen. Ermöglicht wird das durch 16 Mitarbeiter, wovon sechs eine Professur innehaben.

Geschäftsführer Andreas Metz freute sich, dass insgesamt 50 Schüler vorbeischauten. "Es ist ein Unterschied, ob man sich Prospekte ansieht oder in ein Auto setzt und es mal selbst gefahren hat." Zweimal im Jahr bestehe die Möglichkeit, das "Auto" ASW zu testen, erstmals hatte man im Frühjahr zum Tag der offenen Tür eingeladen. "Damals kamen etwa 30 Besucher."

Zielgruppe sind junge Leute mit Abitur oder Fachabitur. "Wobei keine Altersbeschränkung nach oben besteht", betont Wetz, dem die Studienleitung Technik obliegt. Das Besondere am ASW-Studium ist das duale Prinzip: Der Student schließt mit einem Unternehmen seiner Wahl - 500 haben seit 1991 an der ASW ausgebildet, darunter Möbel Martin, Eberspächer, ZF, Bosch, Globus, Festo, Zewe, Dr. Theiss - einen Studienvertrag ab. Der Betrieb zahlt Gebühren an die Berufsakademie und dem Studenten ein Gehalt. Kein Wunder, dass das duale Studium voll im Trend liegt. "Nur so kann man Studieren und gleichzeitig Geld verdienen." Die Technik-Studenten arbeiten pro Jahr 24 Wochen im Unternehmen und drücken 24 Wochen die Schulbank. "In der BWL liegt das Verhältnis bei 40 Prozent Praxis zu 60 Prozent Theorie." Läuft alles planmäßig, hat man nach drei Jahren seinen Bachelor in der Tasche.

Zukunftsmusik für Eloise Boltz und alle anderen Interessenten, die sich am Freitag die Räumlichkeiten anschauen konnten und an Vorlesungen teilnahmen. Thematisch ging es da etwa um Eventmanagement und Konsumentenverhalten , Polymerwerkstoffe und autonomes Fahren. Andreas Metz zog am Nachmittag eine positive Bilanz: "Dieser Tag beginnt sich zu etablieren. Es bestand ein großes Interesse", was man an den vielen sehr konkreten Rückfragen ablesen könne. "Viele haben auch nach Tipps für die Bewerbung gefragt." Gut möglich, dass man sich zum Studienbeginn nächstes Jahr wiedersieht.

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