Wenn Krankheit den Unterricht stoppt

Kreis Neunkirchen · Grippewelle und Magen-Darm-Virus sorgten an zwei Schulen im Kreis für Unterrichtsausfall.

 Wenn viele Lehrer erkrankt sind, kommt die Lehrerreserve zum Einsatz. Aber auch die reicht nicht immer aus. Foto: Christian Charisius/dpa

Wenn viele Lehrer erkrankt sind, kommt die Lehrerreserve zum Einsatz. Aber auch die reicht nicht immer aus. Foto: Christian Charisius/dpa

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Organisationstalent war in den vergangenen Wochen bei etlichen Schulen im Landkreis Neunkirchen gefragt, um den erhöhten Krankenstand im Lehrerzimmer einigermaßen auszugleichen. Grippewelle und Magen-Darm-Viren sorgen nicht nur in den Büros, sondern auch in den Schulen für einen hohen Krankheitsstand (die SZ berichtete). Dort kann jedoch keine Arbeit "liegen bleiben", im schlimmsten Fall droht Unterrichtsausfall beziehungsweise einzelne Klassen haben komplett "schulfrei". In den überregionalen Schlagzeilen war deshalb vor knapp zwei Wochen die Grundschule Merchweiler. Allerdings haben Eltern von anderen Schulen unsere Zeitung darüber informiert, dass Merchweiler beileibe kein Einzelfall sei. Elternvertreter monieren, dies sei ein strukturelles Problem, unter anderem müsse die "mobile Lehrerreserve" aufgestockt werden.

Die SZ fragte deshalb beim saarländischen Bildungsministerium nach, an welchen Schulen es im Landkreis Neunkirchen in den vergangen Tagen und Wochen zu Unterrichtsausfall wegen eines erhöhten Krankenstandes gekommen ist. Nach Auskunft des Ministeriums entfiel am 26. Januar in der Grundschule Merchweiler für einzelne Klassen und am 19. und 20. Januar an der Grundschule Spiesen-Elversberg für die Klassenstufe 2 aufgrund des hohen Krankenstands unter den Lehrkräften der Unterricht. Zur Erklärung heißt es, dass bei auftretenden Krankheitswellen, wie zurzeit der Grippewelle, neben den Schülerinnen und Schülern auch Lehrkräfte betroffen seien, sodass Ausfälle in solchen Situationen nicht immer komplett vom Kollegium abgedeckt werden könnten und Unterricht entfalle. Wie in anderen Unternehmen auch könne nicht für jede Arbeitskraft jederzeit eine Vertretung in vollem Beschäftigungsumfang bereitgestellt werden. Die Lehrerreserve komme zum Einsatz, wenn abzusehen sei, dass das Kollegium auch durch Mehrarbeit den Unterrichtsausfall nicht auffangen könne. Die Lehrerreserve halte 321 Stellen für den Ersatz erkrankter Lehrkräfte vor. Hinzu kommen 138 Stellen, die für die Vertretung von Grundschullehrkräften, die in Mutterschutz/Elternzeit sind, vorgehalten, werden.

Weiterhin teilt das Ministerium mit, dass für langfristig Erkrankte derzeit rund 110 Lehrkräfte aus der Reserve eingesetzt werden (wohl alle bis Ende des Schuljahres). Die übrigen 211 Lehrkräfte würden vorgehalten, um bei kurzfristigen Erkrankungen zu vertreten. Derzeit könne nicht jede Nachfrage im Saarland nach dem Einsatz einer Lehrkraft aus der Lehrerreserve erfüllt werden.

Eine aktuelle Aufstellung darüber, an welchen Schulen im Landkreis Neunkirchen in den vergangenen Wochen eine mobile Lehrerreserve eingesetzt wurde beziehungsweise derzeit wird, gibt es nicht. Dieser Einsatz ändere sich täglich, so das Ministerium.

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