Scheidender Sozialamtsleiter koordiniert Flüchtlingshelfer weiterhin

Kreis Neunkirchen · Fast vier Jahrzehnte hat Udo Zägel in der Kreisverwaltung gearbeitet. Jetzt ist für den 63-jährigen Mainzweiler Ortsvorsteher Schluss. Aber nicht so ganz: Bis auf Weiteres koordiniert er die Ehrenamtler in der Flüchtlingsarbeit.

 Udo Zägel, Leiter des Kreissozialamtes, geht jetzt in den Ruhestand. Foto: Fatima Abbas

Udo Zägel, Leiter des Kreissozialamtes, geht jetzt in den Ruhestand. Foto: Fatima Abbas

Foto: Fatima Abbas

"Es fällt mir schon schwer, mich zu verabschieden. Ich denke, so geht es vielen," sagt Udo Zägel. Der Leiter des Kreissozialamtes geht in den Ruhestand . Am 1. März ist offiziell Schluss, Landrat Sören Meng hat ihn in der jüngsten Kreistagssitzung bereits offiziell verabschiedet.

Der 63-Jährige hat momentan Urlaub, aber der Mainzweiler Ortsvorsteher ist auch noch in "seinem Haus" in Ottweiler unterwegs. Das ist kein Wunder, sind die Mitarbeiter der Kreisverwaltung doch vorne mit dabei, wenn es um die Betreuung von Menschen geht, die aus Kriegs- und Krisengebieten geflohen sind. "Im Bereich Asyl arbeiten die Damen und Herren bei uns derzeit von 8 bis 18 Uhr. Sie haben immer Verständnis für die Leute, die vor ihnen stehen. Es ist aber auch einfach eine Menge Arbeit", lobt Zägel das Engagement. Mit dieser Belastung möchte er seine Leute momentan nicht alleine lassen. Zudem werde er auch noch eine Weile als Honorarkraft Koordinator für das ehrenamtliche Engagement rund um die Flüchtlinge bleiben: "Das liegt mir sehr am Herzen. Ich habe gesagt, ich bleibe so lange, bis ein Nachfolger gefunden ist."

Udo Zägel stammt gebürtig aus Heiligenwald. Nach der Schule absolvierte er eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann, war Soldat auf Zeit und kam 1979 zum Kreis . Er arbeitete nach dem Studium schon beim Kreissozialamt. Zwischen 1990 und 1997 verstärkte er das Rechnungsprüfungsamt, von dort ging es zum Kreisjugendamt. Seit Februar 2002 leitete Zägel das Kreissozialamt. Da die Bundeswehrzeit angerechnet wird, stand im vergangenen Jahr Dienstjubiläum an, für 40 Jahre.

Jetzt kommt die Zäsur. "Einerseits freue ich mich wahnsinnig auf daheim, auf Zeit für mich und meine Frau, für das Haus - da besteht einiger Renovierungsstau - und auf Zeit für meine Enkelkinder," sagt er. Aber da ist halt auch das Andererseits. Sein Amt als Ortsvorsteher will der Sozialdemokrat auf alle Fälle weiterführen. Denn in ein Loch fallen wolle er mit dem Ende des Berufslebens nicht, setzt er hinzu. Die Fußballschuhe hat er vor ein paar Jahren an den Nagel gehängt. Es macht irgendwann nicht mehr so viel Freude, wenn die Spieler der gegnerischen Alten Herren die eigenen Söhne sein könnten und mit höherem Tempo über den Platz fegen. Aber das Wandern mit der Mainzweiler Gruppe gibt es ja auch noch. Zägel: "Ich freue mich auf die Touren. In der Vergangenheit konnte ich oft nicht mit." Und dann sind da die drei Enkelkinder, ein Junge und zwei Mädchen, denen er mit seiner Frau Astrid jetzt mehr Zeit widmen kann.

Landrat Meng sagt über den scheidenden Amtsleiter, er habe immer das Wohl des Kreises und seiner Menschen vor Augen gehabt. Gerade in der jüngeren Vergangenheit bei wachsenden sozialen Problemen habe er die Verwaltung im sozialen Bereich lösungsorientiert vorangebracht. Er hätte ihn gerne noch behalten.

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