Eine Konferenz für die Demokratie

Kreis Neunkirchen/Dirmingen · Die erste Demokratie-Konferenz im Landkreis Neunkirchen war gut besucht. Bei der Veranstaltung auf Finkenrech wurde das Programm „Partnerschaft für Demokratie“ jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Rechtsextremismus, Rassismus , Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, gewaltorientiertem Islamismus und Dschihadismus will das Bundesprogramm "Demokratie leben" entgegenwirken. Kurz, jeglichen Ideologien der Ungleichwertigkeit, jeglichen Angriffen auf Freiheit und Rechtsstaatlichkeit. 230 Kreise und Kommunen wurden deutschlandweit als Träger einer "Partnerschaft für Demokratie " ausgewählt, der Landkreis Neunkirchen ist einer davon. Bei einer Demokratiekonferenz im Umwelt- und Freizeitzentrum Finkenrech in Dirmingen stellte der Kreis nun das Programm vor. Über 50 Besucher, mit dem Thema durch Beruf oder Ehrenamt verbunden oder einfach interessiert, waren erschienen. "Mit so vielen Menschen haben wir gar nicht gerechnet", freute sich Kreisjugendamtsleiter Joachim Brill, der die Konferenz eröffnete. Der Kreisbeigeordnete Gerd Rainer Weber begrüßte in Vertretung von Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider und lobte das Projekt: "Aufklärung und Information sind der Schlüssel für ein gesundes Demokratieverständnis."

Jörn Didas vom Adolf-Bender-Zentrum erläuterte, was die über fünf Jahre laufende "Demokratiepartnerschaft" bedeutet. Dabei geht der Kreis mit einiger Erfahrung ans Werk, war er doch beim Vorgängerprojekt "Toleranz fördern - Kompetenz stärken" schon dabei und konnte bis zu dessen Auslaufen Ende 2014 über 50 Projekte umsetzen. Eine bedeutende Neuerung bei dem Nachfolgeprojekt nun sei es, so Didas, dass nicht nur einzelne Projekte, sondern verstärkt nachhaltige Strukturen gefördert würden - in Form einer "Koordinierungs- und Fachstelle". Diese ist unter Leitung von Didas im Adolf-Bender-Zentrum angesiedelt. Gemäß den Vorgaben des Programms wird die Demokratie-Partnerschaft außerdem von einem Federführenden Amt, in diesem Fall dem Kreisjugendamt, und einem mehrheitlich zivilgesellschaftlich besetzten Begleitausschuss gesteuert. Der Koordinierungs- und Fachstelle stehen für Organisation, Vernetzung und Beratung in diesem Jahr 25 000 Euro zur Verfügung. 20 000 Euro liegen im Aktions- und Initiativfonds für Projekte bereit. Für Partizipation und Öffentlichkeitsarbeit sowie ein Jugendforum sind jeweils 5000 Euro vorgesehen. Die starke Beteiligung der Jugend, so Didas, sei ebenfalls eine Neuerung des Programms. Die Gesamtfördersumme von 55 000 Euro wird 2016 und 2017 aufgestockt auf 60 000 Euro, 2018 und 2019 auf 65 000 Euro.

Im Rahmen der Konferenz referierte Jürgen Schlicher von dem Unternehmen Diversity Works über Nicht-Diskriminierung und Interkulturalisierung, außerdem wurden mit den Besuchern Ideen gesammelt, was man erreichen will. Diese werden nun ausgewertet. Der Begleitausschuss, der über Förderanträge entscheidet, tagt erstmals am Mittwoch, 20. Mai. Förderanträge, die dann berücksichtig werden sollen, müssen bis Mittwoch, 13. Mai, vorliegen.

Die Koordinierungs- und Fachstelle im Adolf-Bender-Zentrum gibt Förderanträge aus und berät. Ansprechpartner ist Jörn Didas, Telefon (0 68 51) 8 08 27 94, E-Mail joern.didas@adolf-bender.de.

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