Im Kreis steigt die Zahl der Jobs

Kreis Neunkirchen · Neunkirchen ist die Job-Lokomotive im Kreis. Aber auch die kleinen Gemeinden tun das Ihre für mehr Beschäftigung. Wirtschaftsförderer Klaus Häusler spricht von einer nachhaltigen Entwicklung.

 Ein ZF-Mitarbeiter verpackt Getriebeteile in Wellesweiler. Das Unternehmen sorgt für Jobs in der Kreisstadt. Foto: Archiv/Willi Hiegel

Ein ZF-Mitarbeiter verpackt Getriebeteile in Wellesweiler. Das Unternehmen sorgt für Jobs in der Kreisstadt. Foto: Archiv/Willi Hiegel

Foto: Archiv/Willi Hiegel

Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze ist im Kreis Neunkirchen in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Boten die sieben Städte und Gemeinden 2007 insgesamt 34 940 Menschen einen solchen Job, waren es zum Stichtag 30. Juni vergangenen Jahres 38 449. Auch die Beschäftigten mit Wohnort im Kreis sind in dieser Zeit deutlich mehr geworden. Die Statistiker sprechen von einem Zuwachs von 3486 auf 48 143. Die Zahlen stammen aus der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit . Sie bilden dabei aber nicht die komplette Arbeitsstruktur ab, da etwa Beamte, Freiberufler, Minijobber und Selbstständige nicht zum Kreis der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zählen.

Motor der positiven Job-Entwicklung ist die Stadt Neunkirchen . In ihr arbeiteten Mitte 2015 knapp über 22 000 Menschen und damit der Löwenanteil von 57,4 Prozent. Schon annähernd jeder zweite Arbeitsplatz ist in der Kreisstadt angesiedelt. Die Zahl der Beschäftigten am Wohnort ist mit 16 160 in Neunkirchen deutlich geringer. Ein Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zum Umland, denn dort wohnen deutlich mehr Beschäftigte in der jeweiligen Kommune, als dort Arbeitsplätze vorhanden sind.

Dennoch können die Davids im Kreis gegen den Goliath Neunkirchen zumindest einen kleinen Achtungserfolg geltend machen: Den prozentual größten Zuwachs an sozialversicherten Jobs hat über die vergangenen neun Jahre hinweg die Gemeinde Schiffweiler. Sie steigerte die Zahl der Jobs von 1594 auf 2096. Der Zuwachs um 502 Jobs bedeutet immerhin rein rechnerisch stolze 31,5 Prozent. Neunkirchen kommt im gleichen Zeitraum auf ein Plus von sieben Prozent, was dann aber auch gleich 1463 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr bedeutet. Auch andere Kommunen haben für ihre Verhältnisse ganz ordentlich zugelegt. Ottweiler um 27,7 Prozent auf 3630 Beschäftigte, Merchweiler um 18 Prozent auf 1413 (die kleinste Gemeinde hat erwartungsgemäß niedrige Zahlen), Illingen um 10,5 Prozent auf 3688. Am schlechtesten kommt Spiesen-Elversberg weg mit plus zwei Prozent (3118 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte).

Mit diesem Aufschwung habe der Kreis den besten Wert über die vergangenen Jahrzehnte hinweg erreicht, sagt Klaus Häusler. Der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Landkreis Neunkirchen , kurz WFG, verweist darauf, dass der Strukturwandel in der Region ungleich härter war als andernorts im Saarland. Der Kreis entwickele sich kontinuierlich nach oben, was ein Beleg für die "nachhaltig erfolgreiche Standortpolitik und die aktive Wirtschaftsförderung der Gemeinden" sei. Die Aktivitäten der kleineren Kommunen, neben denen der Lokomotive Neunkirchen , hält er für beachtlich. So habe Schiffweiler etwa mit dem Gewerbegebiet Klinkenthal, mittlerweile voll belegt, tolle Betriebe an Land gezogen. Im Gewerbegebiet Am Nusskopf seien zudem noch Flächen frei.

Auch Illingen habe nach dem Ende des großen Arbeitgebers Höll eine "schöne Entwicklung" hingelegt. Für Neunkirchen erinnert er vor allem an ZF. Der Automobilzulieferer habe 2012/13 Bauknecht gekauft, mehr als 200 Leute übernommen und viel investiert. Der Wirtschaftsförderer hat auch die Zukunft im Blick: Der Kreis solle sein Augenmerk darauf richten, auch in den kommenden Jahren attraktive Flächen für interessierte Unternehmen vorzuhalten.

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