Unberührte Bergwände aus Stein und Eis

Neunkirchen · Ines Papert entführte die Besucher in der Stummschen Reithalle in die Welt ihrer Abenteuer. Dabei erzählte die Profibergsteigerin in einer Multimedia-Show von Klettererfolgen, Erstbegehungen und abenteuerlichen Reisen.

 Die Profikletterin an einer Eiswand. Foto: Papert

Die Profikletterin an einer Eiswand. Foto: Papert

Foto: Papert

. Die Profibergsteigerin, Wettkampfsportlerin und viermalige Weltmeisterin im Eisklettern Ines Papert nahm die Besucher ihrer Multivisionsshow am Sonntag in der Stummschen Reithalle mit auf eine Reise ins "Neuland". In ihrem mehr als anderthalbstündigen Vortrag, der mit Bildern, Videos und Musik auf einer großen Leinwand untermalt wurde, zeigte die 40-jährige Sportlerin ihre Leidenschaft für den Klettersport auf, erzählte Anekdoten von ihren unzähligen Klettertouren und führte den Besuchern die Schönheit der Berge in Eis-, Wüsten- und gemäßigten Klimalandschaften vor Augen.

"Ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Träume in die Tat umsetzen, so wie ich es getan habe", begrüßte Ines Papert ihre Zuhörer. Die Alpinistin beendete 2006 ihre aktive Wettkampfkarriere und erfüllt sich seitdem ihren Traum, möglichst viele Erstbegehungen von Routen an bisher wenig genutzten Bergen zu machen. Dieses "Neuland", das sie somit an allen unberührten Bergwänden vorfindet, fasziniert die Profibergsteigerin. Über die letzten Jahre kamen dadurch viele Erstbegehungen zustande, die sie in ihrem Vortrag "Neuland" festhielt. "Die Neugier treibt mich an", nannte sie den Grund für ihre vielen Klettertouren rund um den Globus. Neben Bergbesteigungen in der Nähe ihres Wohnortes im Berchtesgadener Land, wo sie an der Südwestwand des Untersberg am Berchtesgadener Hochthron nach etlichen Anläufen endlich die Erstbesteigung der "Schwarzen Madonna" schaffte, klettert Papert an Steilwänden auf der ganzen Welt. "Ich habe immer wieder starkes Fernweh", begründete sie ihre zahlreichen Kletterausflüge in ganz Europa, Afrika und Nordamerika. Dabei kämpft sich die Bergsteigerin durch verschiedenes Terrain, besteigt unter der gleißenden Sonne im marokkanischen Atlasgebirge Berge in der Taghia Schlucht oder trotz Eis und Schnee in Norwegen, um eine Eiswand zu besteigen.

In ihrem Vortrag berichtete Ines Papert mit großer Leidenschaft von ihren Erfahrungen, die sie beim Klettern sammeln konnte. Insbesondere das Eisklettern betreibt sie mit großer Hingabe. "Die Vergänglichkeit des Eises ist faszinierend", stellte sie heraus. Bei der Planung einer Eisklettertour sei deshalb vor allem Spontanität gefragt. Daneben ist die Auswahl des richtigen Kletterpartners von Bedeutung: "Es ist enorm wichtig, dass der Partner die gleiche Begeisterung mitbringt wie man selbst", erklärte sie. Die interessanten Fotos und kurzen Videosequenzen, die Papert in "Neuland" eingebunden hat, erleichterten den Zuhörern, ihre Passion für das Bergsteigen zu verstehen: Ausschnitte einer zum Teil unberührten Natur und Bilder, die die körperliche Anstrengung der Sportler zeigen, aber auch die Freude und Erleichterung nach einer erfolgreichen Besteigung, entführten die Zuhörer in ein für sie fremdes Land, ein "Neuland".

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