In Ludwigsthal wird bald groß gefeiert

Ludwigsthal · Zum 200. Geburtstag des Ortes plant der Heimatverein eine Sause mit allem, was zu einem solchen Anlass gehört.

 Felix Bütermann (links) und Jeremias Wagner organisieren die 200-Jahrfeier. Foto: Jörg Jacobi

Felix Bütermann (links) und Jeremias Wagner organisieren die 200-Jahrfeier. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Eigentlich stellt man sich unterm Vorstand eines Heimatvereins sonore ältere Herren vor, solche eben, die schon viele Jahre Erfahrung mit Heimat und deren Historie haben. Nicht so in Ludwigsthal. Jeremias Wagner ist gerade mal 19, Felix Bütermann sogar erst 18 Jahre alt. Die beiden Studenten - einmal Informatik, einmal Jura - waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass am 21. Mai 2015 im kleinen Ludwigsthal besagter Verein ins Leben gerufen wurde. "Wir wollten was schaffen, was sich hält", sagt Wagner. Und Bütermann ergänzt beim Besuch in der Redaktion, was eigentlich die Hauptintention damals war: 2017 wird Ludwigsthal 200 Jahre alt. "Und das wollten wir mit einem Fest feiern."

Früher hat man in Ludwigsthal alle zehn Jahre ein großes Fest gefeiert. Das letzte allerdings bereits zum 180. Geburtstag. Aber so ein großer runder Geburtstag, da sollte es noch mal richtig krachen. "Allerdings soll auch in Zukunft weiterhin was passieren", macht Wagner klar, dass es sich keinesfalls um eine Eintagsfliege handelt. Insgesamt 90 Mitglieder hat der Verein inzwischen. Trotzdem: "Alleine können wir so ein Fest ja nicht stemmen."

Wagner und Bütermann investieren pro Woche gut fünf Stunden in die Arbeit im Heimatverein - neben Studium und Engagement in anderen Ehrenämtern, wie beispielsweise bei der Feuerwehr. Deshalb hat man alle Vereinsvertreter - in dem rund 1250-Seelen-Ort sind das noch Arbeiterwohlfahrt, Freiwillige Feuerwehr, Natur- und Vogelschutzverein, Hundesportverein, Sportverein, Pensionärsverein - und Vertreter des katholischen und evangelischen Pfarramtes angeschrieben. Ein Festausschuss wurde gebildet. "Zur ersten Versammlung waren da auch richtig viele", erinnert sich Wagner. Dann sei es etwas eingeschlafen. "Aber seit diesem Jahr läuft es richtig gut." Mittlerweile trifft man sich alle zwei Wochen, denn die Vorbereitungen sind langsam in der heißen Phase. Gefeiert wird am 10. und 11. Juni. Das grobe Programm steht mittlerweile. Es soll vornehmlich ein Fest werden, zu dem die Ludwigsthaler noch mal zusammenkommen, die alten die zugezogenen kennenlernen, man miteinander ins Gespräch kommt und Pläne für die Zukunft schmiedet. Los gehen wird es nach bisherigem Plan mit einem Festkommers um 18 Uhr, vorher soll eine noch zu findende Musikgruppe bereits für die entsprechende Einstimmung sorgen. Extra für diesen Kommers wurde ein Projektchor gegründet. Er wird sich mit zwei, drei Liedern präsentieren. Dann hält Ralf Müller, ein alteingesessener Ludwigsthaler, einen historischen Vortrag. Der älteste Bürger und das älteste Ehepaar sollen geehrt werden.

Mit Müllers Hilfe wird zurzeit auch an einer Chronik gearbeitet - die jüngste stammt vom letzten Fest im Jahr 1997. Hilfe bei der Festschrift gibt es von der Ludwigsthaler Designerin Sabine Janzen. "Die macht uns das Logo und die Festschrift kostenfrei", freut sich Bütermann. Die Festschrift wird bereits im Vorfeld verkauft werden. Dann gehen die Vereins-Vertreter von Tür zu Tür und bieten Festschrift (für wohl unter einem Euro) und gerne auch Getränkebons zum Verkauf an. "So wollen wir schon mal rechtzeitig auf das Fest aufmerksam machen", sagt Wagner, dessen Familie übrigens seit Generationen in Ludwigsthal lebt. Gerade war Ortsbegehung am Feierort, dem evangelischen Gemeindehaus, das bei schlechtem Wetter problemlos zum Drinfeiern einlädt. Außerdem werden gerade die Aufgaben verteilt. Jeder Verein bringt sich finanziell ein beziehungsweise kümmert sich um was. Vier Wochen vorm Fest soll der Ablaufplan stehen, spätestens eine Woche vorher die Festschrift fertig sein.

Nach dem Festsonntag soll aber längst nicht alles vorbei sein. Zum einen will man aus dem Erlös in den Ort investieren. Zum anderen soll "einfach das Heimatgefühl ein bisschen gepflegt werden", sagt Wagner. So wie sich das halt für einen Heimatverein gehört.

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Ludwigsthal gehört zur Stadt Neunkirchen, bildet mit Furpach und Kohlhof einen gemeinsamen Ortsteil. Am 31. Dezember 2010 hatte Ludwigsthal 1259 Einwohner. Ludwigsthal - im Volksmund auch Blandaasch genannt - liegt in einem Waldgebiet zwischen Furpach, Wellesweiler und Kohlhof. Der Ortsteil gehörte einst zu Bexbach, bis er am 1. Januar 1974 zur Stadt Neunkirchen kam.

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