Ehrenkreuz für Pater Wilhelm Müller

Kohlhof · Pater Wilhelm Müller stammt aus Kohlhof. Der 80-Jährige lebt in Rom und lehrt an der Päpstlichen Universität. Er war für die Steyler Missionare rund um den Globus unterwegs, darunter auch einige Jahre in Peking.

 Pater Wilhelm Müller mit dem Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“.

Pater Wilhelm Müller mit dem Ehrenkreuz „Pro Ecclesia et Pontifice“.

Foto: Gabriel

Für die meisten Menschen im Kreis wird der Tag ein normaler Tag gewesen sein. Nur für die vom Kohlhof nicht - findet Dechant Jochen Gabriel. Trotz vollstem Terminkalender flog er an besagtem Tag eigens nach Rom, um bei der Verleihung des Ehrenkreuzes "Pro Ecclesia et Pontifice" an einen gebürtigen Kohlhofer dabei zu sein. Geehrt wurde Pater Dr. Wilhelm Müller SVD. Der 80-jährige Sinologe und Mitglied des Steyler Instituts Monumenta Serica lebt in Rom und ist Dozent an der Päpstlichen Universität Urbaniana. Im Rahmen eines Gottesdienstes nahm Kardinalpräfekt Fernando Filoni (Leiter der Kongregation für die Evangelisierung der Völker) dort die Ehrung im Beisein etlicher Familienangehöriger Müllers vor.

Geboren im Kohlhof, absolvierte Müller sein Abitur in St. Wendel und ging danach zu den Steyler Missionaren. Am 7. April 1962 wurde er in St. Augustin zum Priester geweiht. Von da an führte ihn sein bewegtes Leben fast rund um den Globus, die USA, Taiwan und Japan waren Stationen auf dem Weg, der ihn auch für einige Jahre nach Peking bringen sollte. "Pater Müller spricht neben allen gängigen europäischen Sprachen, die er fließend beherrscht, auch Japanisch und Chinesisch", so Gabriel im Gespräch mit der SZ. Von Johannes Paul II. zum "Pfarrer von China" ernannt, kam Müller die Aufgabe zu, Kontakte zwischen der staatlichen Kirche, "die Rom nicht direkt anerkennt", und der Kirche im Untergrund herzustellen. "Es ging darum, Wege zueinander zu eröffnen und Berührungspunkte zu schaffen", weiß Dechant Gabriel. Seiner Kontakte zur chinesischen Untergrundkirche wegen wurde Wilhelm Müller 1996 von der kommunistischen Regierung des Landes verwiesen.

Was Müller nicht daran hinderte, sowohl Päpste als auch deutsche Politiker auf deren Wunsch hin bei Fragen rund um Kirche und China zu beraten. Bis heute ist Pater Müller, den Gabriel als hochbegabten, aber bescheiden und einfach gebliebenen Menschen bezeichnet, eng verbunden mit dem Reich der Mitte. Zwei- bis dreimal im Jahr besucht Müller seine Familie in Neunkirchen. "Demnächst traut er einen Neffen in Illingen", verriet Gabriel, der beim Gottesdienst in Rom auf Wunsch von Müller am Altar mit zelebrierte.

Zum Thema:

Info Das Ehrenkreuz "Für Kirche und Papst" ist eine päpstliche Auszeichnung für besondere Verdienste um die Anliegen der Kirche und des Papstes. Das Ehrenzeichen besteht aus einem stilisierten Kreuz mit dem Wappen des jeweiligen Papstes und der Inschrift "Pro Ecclesia et Pontifice". In der Mitte des Kreuzes sind die Apostel Petrus und Paulus dargestellt. Gehalten wird es von einem breiten Ordensband in den Kirchenfarben Gelb und Weiß. nig

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort