In Furpach werden über 100 Bäume gefällt

Furpach · Ortsrat wurde über umfangreiche Baumfällarbeiten informiert. Auch die Renaturierung des Erlenbrunnenbachs war Thema.

 Zwischen Furpacher Weiher (Foto) und der Einmündung Blies soll der Erlenbrunnenbach renaturiert werden. Die Maßnahme ist ein Ausgleich für den Bergbau der RAG und wird von ihr umgesetzt und finanziert. Foto: E. Schönsiegel

Zwischen Furpacher Weiher (Foto) und der Einmündung Blies soll der Erlenbrunnenbach renaturiert werden. Die Maßnahme ist ein Ausgleich für den Bergbau der RAG und wird von ihr umgesetzt und finanziert. Foto: E. Schönsiegel

Foto: E. Schönsiegel

Der Ortsrat Furpach-Ludwigsthal-Kohlhof beschäftigte sich am Montag mit verschiedenen Umweltmaßnahmen. Zunächst informierte Stefan Jennewein von der Landschaftsagentur plus über die Renaturierung des Erlenbrunnenbachs als Ersatzmaßnahme für verschiedene bergerechtliche Verfahren in Neunkirchen. Die Renaturierung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und RAG, wobei die Stadt die Genehmigungsplanung abgewickelt und finanziert hat und die Umsetzung eine reine RAG-Maßnahme ist. Die Renaturierung umfasst zehn Teilflächen auf einer Bachlauflänge von 4,5 Kilometern zwischen dem Furpacher Weiher und der Einmündung Blies. Sie umfasst gewässerbauliche Maßnahmen ebenso wie den naturnahen Waldumbau im Einzugsgebiet des Gewässers, die naturnahe Gestaltung der Uferböschungen, den Rückbau von Verrohrungen im Bereich von Wegequerungen und die Neufassung von Gewässerschlingen.

Olaf Rammo, CDU-Ehren-Ortsrat und Naturschutzbeauftragter, bemängelte ebenso wie SPD-Ortsrat Helmut Wellner, dass die Renaturierung nicht von der Quelle des Erlenbrunnenbaches aus vorgesehen ist. Eine andere Umsetzung sei aus ökologischer Sicht nicht möglich, entgegnete Jennewein mit dem Hinweis, dass Planung und Ausführung der Arbeiten in Abstimmung mit allen betroffenen Behörden nach rechtlichen Vorgaben erfolgt sind. Die Arbeiten werden im Herbst 2017 und bis Mitte 2019 beendet sein. "Wir werden das Ganze im Auge behalten", versicherte Ortsvorsteher Klaus Becker.

Vor der Sitzung im Feuerwehrgerätehaus hatte sich der Ortsrat zu einer Begehung im Bereich der Grundschule und des Kindergartens Furpach getroffen. Dabei informierten Ulrike Holzer-Hilpert von der Abteilung für Stadtplanung und -entwicklung und Gerhard Roth vom Amt für Gebäudewirtschaft, dass dort acht Bäume entfernt werden müssen, die eine Gefährdung für Schul- und Kindergartenkinder darstellen. Holzer-Hilpert kündigte in der Ortsratssitzung an, dass als Ersatz Säulen-Heimbuchen als Hochstämme angepflanzt werden. Auch Peter Voigt, der Leiter des Zentralen Betriebshofes der Stadt Neunkirchen (ZBN), musste den Ortsrat erneut über notwendige Baumfällungen informieren. Allerdings in weitaus größerem Umfang. "Im Bereich zwischen Zentralfriedhof und Fischerhütte stehen mehrere Bäume, die ein erhebliches Risiko darstellen", erklärte Voigt und fügte hinzu: "Die Bäume wurden durch unsere Fachlaute kontrolliert und die kamen zu einem verheerenden Ergebnis."

Demnach sind in diesem Abschnitt 137 Bäume vom Hallimaschpilz befallen, nur 27 können erhalten werden. "110 Bäume müssen gefällt werden, alles andere ist nicht zu verantworten", betonte Voigt und fügte hinzu: "Man wirft uns oft vor, wir würden wahllos Bäume fällen. Aber auch in diesem Fall ist das unumgänglich, weil wir keine andere Möglichkeit haben, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten." Über die Art der Wiederaufforstung konnte er noch keine Angaben machen.

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