Konzept „lachen und helfen“ ging auf

Wemmetsweiler · Eine ganze Riege von Künstlern hatten Jutta Lindner und Nicole Dressel für die Benefizgala im Gasthaus Wachdersch verpflichtet. Zugunsten des geplanten Kinderhospizes in der Benediktinerabtei St. Mauritius bei Tholey verzichteten alle auf ihre Gage.

 Nicole Dressel (l.) und Jutta Lindner als „Oma Frieda“. Foto: A. Meyer

Nicole Dressel (l.) und Jutta Lindner als „Oma Frieda“. Foto: A. Meyer

Foto: A. Meyer

"Eine Art zweites Zuhause, in das sie immer wieder zurückkehren können" wolle man für schwerkranke oder mehrfach behinderte Kinder und ihre Familien in der Benediktinerabtei St. Mauritius bei Tholey schaffen, erklärte der Vorsitzende des Fördervereins Kinderhospiz Heiligenborn, Peter Josef Kiefer. Ein Kinderhospiz sei kein Ort zum Sterben, sondern zur professionell betreuten Erholung vom Alltag, die Lebensqualität verbessern und unter Umständen sogar Krankenhausaufenthalte verhindern könne. Bis 2015 muss das Projekt finanziert sein, deshalb präsentierten die Künstlerinnen Jutta Lindner und Nicole Dressel an diesem Freitagabend im Gasthaus Wachdersch in Wemmetsweiler eine Benefiz-Kleinkunst-Gala.

"So viele Leute!", staunte die von Dressel bewegte Handpuppe Festus, die durch den noch zugezogenen Bühnenvorhang spitzte. Gut 60 Zuschauer hatten sich im Nebenraum der Gaststätte eingefunden und saßen zumeist gemütlich beim Abendessen. Fortan führte Dressel kabarettistisch im Herren-Anzug, Lindner in ihrer Rolle als "Oma Frieda" durch das Programm. Alle Beteiligten arbeiteten unentgeltlich und waren spürbar mit Herz bei der Sache, sodass das Publikum die ein oder andere organisatorische Schwäche gelassen hinnahm.

Sicher einer der Höhepunkte des Programms: Die szenische Lesung des Rundfunkjournalisten, Kabarettisten und Autors Manfred Spoo aus seinen Saarkrimis mit Kommissar Knauper - "Mordsbekanntschaften" und "Funkhausmord". Köstlich amüsierte sich das Publikum über die mit unterschiedlichen Stimmen vorgetragenen Dialoge und über die Beobachtungen zur saarländischen Mund- und Lebensart. Die "Roschdwurschdbud", so Spoo, sei eine der größten Errungenschaften saarländischer Provenienz: "Hier finden nicht nur Nachtschwärmer Schutz vor Wind und Wetter. Hier bist du Mensch, hier darfst du sein! Ein Kommunikationszentrum, eine zentrale Anlaufstelle identitätsstiftender Saarkultur!"

Lacher auf seiner Seite hatte auch der saarländisch-kurdische Comedian Murat Sebastian Pulat, der als "Em Kuhnes sei Markus" die "fremde" pfälzische Kultur analysierte und von seinem Leben im Schatten seines Vaters, der Dorfberühmtheit, der die Schule allein und mit bloßen Händen erbaut habe, erzählte.

Auch von Oma Frieda, dem "Gladiator am Rollator", gab es mehr als Moderation, so eine Aufklärung über politisch korrekte Formulierungen wie "Oh Göttin, mein Wasserhuhn tropft!"

Zauberer Saarbra-Kadabra (Rainer Stürmer) glänzte mit magischen Kunststückchen, außerdem gab es Chansons von Daniela Roessler, die von Christian Weber am Kontrabass begleitet wurde. Der Saarbrücker Jugendchor Missing Link sang unter Leitung von Martina Haupenthal passend zum Thema des Abends "Jedes Kind braucht einen Engel."

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